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Reiseberichte

 

15. November, 2015 - Von Cape Tribulation bis Sydney

Und da wären wir nun! Am nördlichsten Punkt der Ostküste Australiens, der mit einem normalen Auto erreichbar ist: am Cape Tribulation. Mit einer Autofähre überquert man den Daintree River (nördlich von Port Douglas) und es fühlt sich an, als käme man in einer anderen Welt an. Von dort aus nämlich fährt man der Küste entlang durch den uralten Regenwald, den Daintree Rainforest, welcher bis ans Meer heranreicht. Eine unglaublich schöne und faszinierende Landschaft. Und auch nass… denn nur ein paar Minuten nachdem wir im Daintree Forest angekommen sind und unseren Weg zum Cape Tribulation in Angriff genommen hatten, begann es zu regnen! Und wie es geregnet hat. Wir haben nachgedacht und ungefähr seit dem Dschungeltrekk auf Sumatra haben wir keinen Regen mehr erlebt. Es war also eine ganz angenehme Abwechslung… nur leider sollte es nicht das letzte Mal sein…
Unsere Fahrt durch den Daintree war toll, überall warnten Schilder vor den seltenen Kasuaren, die Küste wurde von einigen schönen kleinen Buchten geschmückt und der Regenwald erstreckte sich links und rechts von der Strasse in atemberaubender Schönheit in die Höhe. Am Cape Tribulation angekommen bezogen wir unser Nachtlager auf einem Campground, etwa 20 Meter vom wunderschönen Strand entfernt. Herrlich! Aber es kommt noch besser! Zu Beginn der Reise haben wir extra für eine tolle Gelegenheit einen leckeren Raclette Käse gekauft. Und so sassen wir an jenem Abend mit einem kühlen Glas Weisswein vor unserem Camper und genossen das ersehnte Schweizer Essen… :-)

Am nächsten Tag machten wir dann einen Ausflug zum Great Barrier Reef. Per Speedboat ging es knapp 45 Minuten zum ersten Riff, wo wir die Unterwasserwelt wieder einmal bestaunen wollten. Aber erst einmal gab es natürlich eine Einführung in den Schnorchel-Sport inklusive einer 20-minütigen Sicherheitsinstruktion… Wir waren total perplex, dass man darüber so viele Sicherheitsfragen klären muss… Denn nach unseren Erfahrungen in Asien fragte man höchstens nach einem anderen Schnorchel mit etwas weniger Schimmel drin… ;-)
Na ja, endlich konnten wir dann ins kühle Nass springen und waren so gleich sehr froh über unseren Wetsuit, denn es war schon fast eisig kalt im Meer… Aber schön auf jeden Fall! Wir sahen einige schöne bunte Fische, Schildkröten und Stachelrochen. Leider blieben Haie aus… Auch auf die Frage hin: „Where is a good spot to see some sharks?“, bekamen wir lediglich die Antwort an den Kopf geknallt: „in the ocean…!“ Ach ja??? Der Guide war sowieso ein totaler Vollpfosten!!! ;-)
Unser Fazit zum Schnorchelausflug: die Unterwasserwelt war schön, aber nicht spektakulär. Aber es kommt sicher auch ganz darauf an, an welchen Riffen des riesigen Great Barrier Reef man abtaucht… ;-)

Am nächsten Tag begaben wir uns dann auf eine sehr gemütliche Rückfahrt mit Stopp in einer Ice Cream Factory (es gab einmal die Sorte Daintree Rainforest und einmal Sweet Potato & Ginger…lecker!) und ausserdem an einigen Stränden (wobei die auch nicht mehr so spektakulär waren, wie im Reiseführer geschildert) sowie an einem tollen Lookout (Walu Wugirriga), wo man einen tollen Ausblick auf den Regenwald, den Daintree River, sowie auf die Küste hat.
Zu unserem grossen Glück kreuzte unser Weg dann sogar noch ein Kasuar – ein wahnsinnig toller und schöner Laufvogel.
Doch schon bald setzten wir mit der Fähre wieder auf die andere Seite des Daintree Rivers und kamen nach einer kurzen Autofahrt wieder in Port Douglas an. Ein bisschen Sightseeing und unsere Fahrt ging an diesem Tag noch weiter bis Cairns.
Die Stadt hat uns gut gefallen. Wir spazierten von unserem Campground der langen Esplanade entlang bis zum City Center und bewunderten unterwegs die schöne künstlich angelegte und wunderbar beleuchtete Lagune, schlenderten durch den Night Market und gönnten uns endlich wieder mal eine Pizza in einem netten kleinen italienischen Restaurant. Einfach ein herrlicher Abend.

Die Weiterreise führte uns in den nächsten zwei Tagen bis nach Townsville, etwa 350 km südlich von Cairns. Auf dem dortigen Caravan Park treffen wir dann prompt noch Sandro und Pia. Die zwei kommen aus München und waren auch schon im selben Caravan Park am Cape Tribulation. Unglaublich dieser Zufall… ;-)
Bei Townsville erwartete uns einen Ausflug auf die nahe gelegene Insel Magentic Island. Mit der Fähre dauert es ca. 30 Minuten und man kommt in einem beliebten Urlaubsparadies und Sightseeing Ziel der Aussies und Touristen an. Die Insel (52 km²) ist aber auch wunderschön. Wir kauften uns ein Tagesticket für den Insel-Bus, sodass wir uns von einem Highlight zum anderen frei bewegen konnten. Im Norden an der schönen Horseshoe Bay angefangen, ging es weiter südlich zu einem der zahlreichen Ausgangspunkte für Wanderungen… Na ja, oder halt längere Spaziergänge… ;-)
Auf dem Forts Walk wurden wir schliesslich mit einer wundervollen Landschaft, einem interessanten Geschichtsausflug in den zweiten Weltkrieg (Ruinen eines alten Forts), sowie vier knuddeligen, süssen Koalas belohnt!!! Und prompt haben wir auch ein wenig die Zeit vergessen und zumal auch die Anschlussverbindungen mit Bus und Fähre nicht wirklich optimal aufeinander abgestimmt waren, mussten wir schon wieder los und uns auf den Rückweg machen.

Weiter ging die Fahrt der Küste entlang bis zum nächsten grossen Ziel namens Airlie Beach. Airlie Beach wird von jungen Travellern eingenommen und seit unserer Reise haben wir noch nie so viele Backpacker auf einem Haufen gesehen… ;-) Jedenfalls spazierten wir ein wenig durch die Hauptstrasse und genossen den Strand mit einem kleinen Schwumm im Meer… Irgendwie trauen wir dem Wasser aber immer noch nicht so richtig… Man weiss ja nie, ob doch irgendwelche Quallen, Haie, Krokodile oder sonst irgendwelche gefährliche Kreaturen auf einen warten…
Auch hier gab es wiederum eine wunderschöne Lagune am Strand mit tollen Rasenflächen zum relaxen und für Kinder, als auch Erwachsene, tolle Schwimmbecken. Und überall der Promenade entlang glitzern tiptop saubere Barbeque Plätze mit Gasgrill, Tischen und Bänken. Das haben die Aussies voll im Griff. Bereits in Cairns fiel es uns auf, dass man immer wieder ein schönes Fleckchen mit Grill und Toilette finden kann, alles gratis und immer sehr gepflegt. Bei uns wäre dies wahrscheinlich im Null Komma nichts mit Grafittis und Dreck überwuchert.
Aber das eigentliche Ziel hier in Airlie Beach sind weder die Lagune noch die tollen Barbeques, sondern die Whitsunday Islands! Bereits in Cape Tribulation haben wir diesen Ausflug gebucht, da es in einem Kombipackage zusammen mit dem Great Barrier Reef Trip günstiger war. Und die Whitsundays sind also jeden Rappen Wert!
Mit Ocean Rafting ging es früh am nächsten Morgen los und wir genossen die rasante Fahrt über das Meer. Der erste Halt galt wiederum einem Schnorchelausflug – wieder ganz schön, mit Schildkröten und einem riesen grossen Fisch (leider haben wir vergessen, wie er hiess… ) und tollen farbenfrohen Korallen. Aber das eigentliche Highlight war der berühmte Whitehaven Beach… Das Meer blau und klar, der Strand weiss und fein wie Puderzucker (es knirschte unter den Füssen) und das Bild… einfach atemberaubend! Definitiv einer der schönsten Strände, den wir bis jetzt gesehen haben, wenn nicht sogar der spektakulärste. Vom Hill Inlet Lookout bestaunten wir die ganze Pracht des Whitehaven Beach und waren total fasziniert. Nach einem kurzen Mittagessen stürmten wir sogleich den Strand und stürzten in das kristallklare Wasser und genossen einfach den perfekten Moment…

Nach einem wahrhaftig einzigartigem Erlebnis des gestrigen Tages hatten wir am darauffolgenden Tag eine lange Fahrt vor uns: 530 km galt es zurückzulegen, bis wir auf einer kostenfreien Restarea erschöpft ankamen. Die Fahrt brachte uns bis Westwood, westlich von Rockhampton. Von da aus lag unser Ziel in Sapphire, denn wie der Name bereits sagt, wollten wir uns unter die Edelstein-Sucher begeben und nach Saphiren suchen. Nur ein paar Kilometer gen Westen und wir kamen uns ein bisschen wieder wie im Northern Territory vor: es war heiss, trocken, es wimmelte von Fliegen und von Backpackern beinahe keine Spur… ;-) Auf dem Campground konnte man für 20 Dollars einen Kübel Dreck erstehen und die Saphirsuche konnte losgehen: Sieben, waschen und rauspicken! Und ihr werdet es nicht glauben, aber wir haben tatsächlich ein paar Steine gefunden – im Wert von ca. 10 Dollars… !!! ;-) Aber es machte Spass und wer weiss das schon… es wurden schon Saphire im Wert von 25‘000 Dollars gefunden…

Nach diesem etwas speziellen Abstecher ins Landesinnere ging die Reise wieder zurück an die Küste, denn das nächste Highlight sollte nicht lange auf uns warten.
So hiess der nächste Stopp auf unserem Roadtrip Hervey Bay. Der Ausgangspunkt für Touren nach Fraser Island, die grösste Sandinsel der Welt. Aber erst buchten wir noch eine Whalewatching Tour. Denn zwischen Juli und November stehen die Chancen sehr gut, den riesigen Buckelwalen mit ihren Kälbern zu begegnen. Jedes Jahr während dieser Zeit kommen die Wale in die Hervey Bay um sich zu paaren und ihre Kälber auf die beschwerlich lange Reise zurück in die Antarktis vorzubereiten. Da es sich aber langsam dem Ende dieser Periode handelte, konnten wir nicht mehr ganz so viele Wale bewundern, aber es reichte trotzdem noch, um einen jungen Buckelwal zu sehen, der nahe an unserem Boot eine sensationelle Jumping-Show vorführte!!! Einfach gewaltig dieser Anblick! :-)
Das nächste Abenteuer am darauffolgenden Tag hatte es aber ebenso in sich. In einer kleinen Gruppe von sechs Leuten führte uns Fritz (ein österreichischer Auswanderer) in einem grossen Jeep nach Fraser Island. Es war eine sehr holprige Angelegenheit, aber es machte riesen Spass. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt und der Himmel war wolkendurchzogen und immer wieder kam es zu sinnflutartigen Regenfällen. Aber nach unserem Empfinden machte genau dieses Wetter die Insel und all ihre Besonderheiten zu einem einmaligen und mystischen Anblick.
Mit 80 Stundenkilometern heizten wir schliesslich am 75 Miles Beach entlang und sahen die stürmische See an uns vorbeiziehen. Also, ganz ehrlich: das war eines der bisherig genialsten Highlights der Reise…! ;-) Das Maheno Wreck (Passagierschiff von ca. 1932) war ebenso spektakulär, wie der Lake McKenzie mit seinem kristallklaren Wasser und Indian Head von wo man eine gigantische 360° Aussicht auf das Meer, den 75 Miles Beach und die Champagne Pools geniessen kann. Mit einem köstlichen Mittagessen inklusive einem Bierchen oder einem Glas Champagner war der ganze Ausflug einfach perfekt! Und Fritz wusste immer was zu erzählen… Vor allem über die zigtausend verschiedenen Arten von Bäumen und Pflanzen… Es war ja ganz nett, aber unser Flora und Fauna Verständnis hielt sich in Grenzen… ;-)

Brisbane! Dies war unser nächstes Ziel. Eine tolle Stadt, sie gefiel uns sehr. Mit dem Taxi-Boot fuhren wir 3 Stationen dem Brisbane River entlang und bestaunten die Skyline. Einen gemütlichen Stadtspaziergang bis zurück nach South Banks rundete den Ausflug ab. Man konnte wunderbar flanieren, einkaufen, in einem Cafe eine Pause einlegen und noch so vieles mehr… Trotzdem genügten uns die paar Stunden Sightseeing und so ging unser Roadtrip auch schon weiter gen Süden. Denn wir hatten bereits eine Verabredung bei Chris…

Unterwegs stoppten wir kurz in Surfers Paradise und wir wissen heute noch nicht, ob uns die Stadt gefallen hat oder nicht. Das Bild welches einem zeigt, könnte nicht gegensätzlicher sein… Ein Koloss an Hochhäusern direkt am Strand… Irgendwie stylisch und gleichzeitig eine Verwüstung des Landschaftsbildes. Da muss wohl jeder für sich selbst ein Bild von Surfers Paradise machen. Aber ein kleiner Spaziergang durch die Haupteinkaufs- und Vergnügungsstrasse, sowie an der Strandpromenade waren einen Halt Wert. Ausserdem gab es für Isabelle ein neues Hard Rock Shot Glas für Ihre Sammlung… ;-)
Am späteren Nachmittag dieses Tages wurden wir dann von unserer Gastgeberin Chris in ihrem Haus in Byron Bay freudig willkommen geheissen. Zu Chris: wir haben sie früher auf unserer Reise, in Thailand, kennengelernt und waren seither immer wieder per E-Mail in Kontakt. Es sei ja klar, dass wir bei ihr übernachten dürfen. Und als wir als kleinen Witz vorgängig fragten, ob wir unseren Campervan in Ihrem Garten abstellen dürfen, dachten wir nie im Leben an das, was uns erwarten sollte. Hinter ihrem Haus erstreckte sich ein riesen grosses Grundstück mit 1000 Makadamien Bäumen, einem Pool, kleiner Feuerstelle und einfach eine wunderschöne riesige Rasenfläche, hübsch verziert mit unzähligen asiatischen Buddha Statuen. Auf Anhieb fühlten wir uns pudel wohl und Chris und ihr Mann, Marc, hiessen uns herzlich willkommen.
So stiessen wir auch gleich mit einem kühlen Bier auf unser Wiedersehen an und erzählten über unsere beider Reisen und Marc interessierte sich heiss für unsere Eidgenossenschaft und wie da eigentlich alles so organisiert ist. Später am Abend sassen wir gemütlich rund um ein Lagerfeuer und nahmen einen letzten Drink.
So schön es bei Chris auch war, wir mussten am nächsten Tag bereits weiter ziehen, denn ein weiteres Highlight musste pünktlich am 7. November erreicht werden.
Nach einem kurzen Halt, natürlich noch in Byron Bay, ging es dann auch schon weiter. Übrigens eine süsse kleine Stadt mit allerlei lustigen und aussergewöhnlichen Menschen, sowie einem tollen Aussichtspunkt mit einem wunderschönen Leuchtturm. Ja, hier hat es uns ebenfalls gefallen und hätten wir nicht die Zeit ein wenig im Auge behalten müssen, so wären wir sicher noch einen Tag länger geblieben…

Aber wir wollten diesen Event auf keinen Fall verpassen: AC/DC live in Concert in Sydney!!! Wie geil ist das denn…?! :-)
Unterwegs von Byron Bay bis Sydney gibt es nichts grosses zu berichten. Wir fuhren so gut es ging der Küste entlang, hatten aber leider wahnsinnig Pech mit dem Wetter. Es regnete viel und es herrschten vor allem sehr kühle Temperaturen, so dass wir nicht mehr viel unternommen hatten.
Dafür waren wir wieder voller Energie und gewappnet für das mega Konzert. Diese Urgestein-Rocker live in ihrem Heimatland zu erleben hat schon was an sich. Selbst Jérôme freute sich auf das Konzert, er als nicht so Rock/Metal Fan… ;-) Dieser Idiot an der Reception vom Caravan Park wusste wohl nicht, dass die Bahnstation direkt vor dem Campground momentan geschlossen war und man einen Ersatzbus nehmen musste… So kam es, dass wir für den Weg zum Stadion fast eine Stunde länger gebraucht hatten als üblich… :-(
Aber es hat gereicht und kaum im Stadion angekommen, begann auch schon das phänomenale Intro der Rockgiganten. Es war ein Hammer Konzert – AC/DC halt! Und wir hatten riesen Spass und rockten für knapp zwei Stunden zu ihren neuen Hits und vielen genialen Klassikern mit… Anmerkung der Redaktion: ich sag da nur: For those about to rock – I salute you!!! ;-)

Die nächsten paar Tage gingen wir sehr, sehr gemütlich an und so liessen wir uns treiben vom schönen Wetter, welches wir dringend wieder einmal nötig hatten und fuhren einen Schlenker via Canberra (Australiens Hauptstadt) ins Landesinnere nach Young, Dubbo und Bathurst und genossen die letzten Tage mit unserem kleinen rollenden Haus. Viel spannendes gibt es auch nicht zu berichten:
Canberra ist eine sehr interessante Stadt, hinsichtlich natürlich auch der Geschichte Australiens und vor allem auch bezüglich der Entstehung und des Stadtbildes: von einem gewissen Walter Burley Griffin wurde die Stadt entworfen und nagelneu erbaut. Das national Museum of Australia, das War Memorial, das Parlament… eine tolle Stadt für Sightseeing und geschichtliche Hintergründe.

So, ihr lieben… mittlerweile sind wir eine 3 stündige Autofahrt entfernt von Sydney und sind fleissig unseren Camper am putzen und ausräumen und unsere Rucksäcke wieder am packen… Denn es heisst, Abschied nehmen von unserem treuen Begleiter der letzten eineinhalb Monate und ein neues Abenteuer in Angriff zu nehmen: eine 10-tägige Kreuzfahrt in die Südsee… ;-)

Und an dieser Stelle möchten wir noch einen ganz besonderen Dank aussprechen: Vyyle vyyle Dangg liebi Chantal für die super Zämmestellig vo all däne Tipps und Wägwieser für dr Norde und d'Ostküste. Mir hän so viel könne bruuche und so e super Reis kha! ;-) Digge Mutz und bis gli!!!
 

 

30. September, 2015 - Vom Northern Territory bis zur Ostküste Australiens

Das war ein langer Tag, aber wir haben es geschafft: um ca. 22.00 Uhr abends befinden wir uns in Darwin im Northern Territory und freuen uns auf einen neuen Abschnitt unserer Reise.
Eine Nacht verbrachten wir in einem Hotel, bevor wir dann am 1. Oktober unseren Camper entgegennehmen konnten. Die Übernahmestelle des Campers wurde von zwei Schweizer Auswanderern geführt und so dauerte es sage und schreibe 3 Stunden, bis wir in unserem fahrbaren Hotel losgezogen sind. Es gibt eben einiges zu erzählen… ;-) Und der erste Stopp hatte es in sich: wir hielten bei einem kleinem unscheinbaren Feinkostladen, wo wir feinen Raclette Käse einkauften. Bei einer guten Gelegenheit sollte uns dies ein Stück Heimatgefühl bringen… ;-)
Nachdem wir unseren Camper endlich mit allem Notwendigen an Nahrungsmitteln, Haushaltswaren, Gewürzen und Getränken gefüllt hatten, waren wir platt und suchten uns einen netten Campground für die Nacht bevor es dann auf unseren Roadtrip durch Australien losging.

Die Fahrt ging auf dem Stewart Highway Richtung Litchfield National Park. Und was uns dort geboten wurde, war einfach genial. Wir besuchten drei verschiedene Wasserfälle, „Buley Rockhole, die „Wanga Falls“ und die Florence Falls. Bei allen drei liess es sich herrlich in den sogenannten Plunge Pools schwimmen und die Abkühlung war sehr willkommen. Auch die Übernachtung auf einem einfachen Campground mit Lagerfeuer und dem ersten saftigen Steak war einfach perfekt – ja, wir sind definitiv in Down Under angekommen… ;-)
Die Fahrt durch den Litchfield NP war sehr entspannt, da er nicht so weitläufig ist, wie beispielsweise der Kakadu National Park, welchen wir in 2 Tagen besuchen werden.
Davor mussten wir nämlich noch einen Stopp machen bei Humpty Doo um die berühmten Jumping Crocodiles zu bewundern. Das war ein wirklich spektakulärer Ausflug. Zwar etwas teuer für knapp eine Stunde Bootsfahrt, denn wir bezahlten AUS 40.- für die Flussfahrt. Ich glaube, da sind wir noch ein wenig asiatisch eingestimmt, was die Kosten betrifft… ;-)
Aber schlussendlich war es egal, denn was wir dafür geboten kriegten, war es wert! Mit einem guten Stück Fleisch am Haken lockte der Captain die hungrigen Krokodile an, zog den Köder dann aber blitzschnell vom Krokodil weg in die Höhe und erzeugte damit, dass sich die Riesen aus dem Wasser in die Luft hievten. Mit dem Schwanz, welcher praktisch aus reiner Muskelmasse besteht, schleudern sich die Krokodile mit Hin und Her Bewegungen aus dem Wasser und kommen rasant in die Höhe. Der Wahnsinn! Zur Krönung haben wir am Schluss noch ein ausgewachsenes Männchen gesehen, ca. 5-6 Meter lang, direkt neben dem Boot – das war ebenfalls ein Anblick, den wir nicht so schnell vergessen werden. Allerdings wollte sich dieses Krokodil nicht die Mühe machen und in die Höhe „jumpen“… ;-)
Am selben Tag kamen wir dann im besagten Kakadu Nationalpark an und übernachteten in Jabiru, ganz im Osten des riesigen 20‘000 km2 grossen Terrains.
Das erste Highlight am nächsten Tag war Ubirr, eine Aussichtspattform, resp. Felsen, wo man eine spektakuläre Aussicht auf die Weiten der East Alligator River Floodplains bestaunen kann. Unterwegs zu diesem Lookout kommt man an diversen Rock Art Galleries vorbei, sprich Felsmalereien der ca. 20‘000 Jahre alten Aboriginal Kultur.
Wir genossen die Aussicht und das kühle Lüftchen und durften vor allem in aller Ruhe ganz alleine ungestört unsere Fotos schiessen… ;-)
Die Weiterfahrt durch den Kakadu NP stellt sich für uns leider nicht als sehr spannend heraus. Viele der Highlights und Sehenswürdigkeiten kann man nur mit einem Allradantrieb erreichen. Und zwei Orte, Nourlangie Rock und die Gunlom Waterfalls haben uns wegen Buschbränden, resp. einer zu holprigen Strasse ebenfalls einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sehr schade… aber die Fahrt durch den Park war trotzdem sehr schön und wir kamen am Schluss an einem riesigen Termitenhügel vorbei, welcher alles wieder ein wenig wett machte… ;-)
Nachdem wir am Südeingang des Parks, in Pine Creek, übernachtet hatten, ging die Fahrt weiter in Richtung Süden bis Katherine. Unterwegs machten wir noch einen Halt bei den Edith Falls, welche bereits zum Nitmiluk (Katherine Gorge) National Park gehören. Es lohnte sich allemal in der Hitze zu den Upper Pools hoch zu laufen. Ein atemberaubender Anblick bot sich uns: roter Felsen, das glasklare blaue Wasser und die weisse Gischt des Wasserfalls. Was für ein Farbenspiel! Wir genossen wieder einmal mehr die herrliche Abkühlung im Wasser und das perfekte Bild dieser Oase mitten im Nirgendwo…
Ein weiteres Highlight besuchte uns am Abend auf unserem Campground: die Wallabies! Etwa 4 bis 5 dieser süssen kleinen Kreaturen beobachteten uns neugierig während wir das Essen zubereiteten und sie waren alles andere als scheu.
Der nächste Tag wird uns wohl auch ewig in Erinnerung bleiben. Wir mieteten für einen Tag ein Doppelkanu und erkundeten bewaffnet mit Paddeln und Schwimmweste den berühmten Katherine Gorge. Leute, es war einfach unglaublich schön… ;-) Bestehend aus insgesamt 13 Schluchten können die ersten 4 befahren werden. Wir schafften es allerdings nur bis zum zweiten Gorge. Aber das war allemal genug… Die zweite Schlucht war besonders schön, denn da türmen sich die Sandstein Felsen immer wie mehr in die Höhe und zeitweise waren wir mit unserem Kanu ganz alleine auf dem Fluss und genossen die Ruhe. In der zweiten Schlucht war das Schwimmen auch erlaubt, jedoch waren wir ganz froh, als wir unseren Planschspass wieder beendet hatten, denn man kann sich ja nie 100% sicher sein, dass wirklich keine Krokodile auf einen warten… Aber es war so herrlich. Wir picknickten an einem kleinen „Strand“, von wo wir wunderbar ins Wasser hüpfen konnten. Und es war immer noch keine Menschenseele in Sicht… Unglaublich. Aber wie gesagt, wird uns dieser Ausflug nicht nur wegen der Schönheit in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen diesem blöden Kanu!!! Was wir eins im Zickzack gepaddelt sind… das darf man eigentlich gar nicht erzählen… ;-) links, rechts, links, rechts – ist doch nicht schwer! Aber irgendwie bekamen wir es auf der Rückfahrt einfach nicht auf die Reihe und unsere Kräfte liessen ebenfalls langsam nach und so sehnten wir uns einfach nur noch aufs Ankommen… Wir haben es dann auch geschafft, waren aber fix und fertig – aber voll mit tollen Eindrücken… ;-)

Der nächste Tag führte uns weiter südlich bis Mataranka, einem kleinen Örtchen berühmt für seine Thermalquellen. Thermalquellen bei fast 40 Grad Aussentemperatur??? Es war widererwarten sehr angenehm, denn die Quelle befand sich in einem sonnengeschützten Palmenwald (welcher Millionen von Flughunden beherbergte) und somit kam einem die Aussentemperatur gar nicht so hoch vor. Auch hier wurden wir wieder einmal überrascht mit der schlichten Schönheit dieser kristallklaren Quelle. Kurz nach Sonnenuntergang zogen dann auch die Flughunde los und flogen allesamt in den einziehenden Nachthimmel – Ein einmaliges Erlebnis! Aber bitte nicht aufs Köpfchen scheissen… ;-)

Nach einer entspannten Nacht in unserem super Camper steuerten wir auf dem Stewart Highway das 600 km entfernte Tennant Creek an. Grundsätzlich gibt es auf der Strecke nicht besonders viel zu sehen… Aber der erste Stopp war es Wert: bei Daly Waters, eine Stadt ohne nichts, ausser dem gleichnamigen Pub, hielten wir für unser Mittagessen an und mampften genüsslich einen riesen Burger mit allem Drum und Dran… ;-) Hmmm… lecker!
Und was wir während unserer langen Fahrt noch erlebten, war fast unglaublich! Der ist irre, der Typ! Wir überholten einen Fahrradfahrer und stoppten kurz um zu fragen, ob er etwas bräuchte und ob alles ok sei. Denn man bedenke, wir befinden uns momentan im Nirgendwo, mitten im Outback, es ist heiss, die Sonne brennt unermüdlich auf einen herab und die Fliegen sind wieder los!!! Vor vier Jahren an der Westküste haben wir mit diesen Viechern ja schon Bekanntschaft gemacht und wir hätten fast vergessen, wie lästig diese doofen Fliegen sind (gäll Steph…?!).
Jedenfalls kamen wir mit dem Fahrradfahrer ins Gespräch… Er kommt aus Japan, heisst Takuma und ist seit 5 Monaten schon unterwegs. Seine Route bisher: Adelaide – Perth – Broome – Darwin – bis hier. Und der weitere Plan: von hier bis Tennant Creek – Cairns – Sydney – Melbourne – Adelaide – Alice Springs. Also einmal rund um und mitten durch Australien!!! Wie crazy ist das denn fragen wir uns?! Takuma freute sich über unsere kalte Flasche Wasser und ein Abschiedsfoto und radelte weiter… Wo er sich wohl gerade befindet…?
Nach einem langen Weg sind wir dann endlich in Tennant Creek angekommen, der grösste Ort zwischen Katherine und Alice Springs. Von da aus geht für uns dann der Highway ab in Richtung Osten.
Aber erst machten wir noch einen Abstecher knapp 100 km weiter südlich zu den Devil’s Marbles.
Eine wunderschöne skurrile Steinlandschaft. Man konnte durch die runden Felsplantage wandern, auf dieselben hochklettern und einfach eine wunderbare Natur geniessen.
Und man glaubt es kaum, aber der verrückte Velofahrer aus Japan wurde noch von zwei verrückteren Schweden übertroffen… Wie das? Naja, die beiden waren von Darwin nach Alice Springs unterwegs… auf ihren Skateboards! Ja, ihr habt richtig gelesen. Mit jeweils zwei Skateboards aneinander gebunden, rollten sie sich ihren Weg der Strasse entlang durch das Northern Territory ins Outback! Von Darwin bis Alice Springs sind es etwa 1‘500 km!!! Einfach total durch geknallt die beiden, oder…?! ;-)
Nachdem wir also die Devil’s Marbles während gut eineinhalb Stunden erkundet hatten, fuhren wir wieder bis Tennant Creek und bogen schliesslich bei Three Ways nach rechts ab und starteten den langen weiten Weg an die Ostküste…

Während diesen drei Tagen Fahrt gen Osten gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Wir übernachteten in den Orten Barkly Homestead, Cloncurry und Charters Towers. Bei Mount Isa mussten wir natürlich einen Zwischenhalt einlegen um dem Namen gebührend Ehre zu erweisen… ;-)
Diese Fahrt während knapp 2000 km an die Ostküste muss einem natürlich schon liegen… Man erlebt nicht viel, sieht lange immer dieselbe Landschaft an einem vorbeiziehen und man begegnet kaum einem Menschen. Aber wir liebten es! Der Gedanke an diese unendlich scheinende Strasse, das Outback soweit das Auge reicht, die Autofahrer die einen grüssen beim vorbeifahren und das schöne warme Wetter – es war alles einfach perfekt! Und wenn man mal anderen Menschen begegnet kam man sofort ins Gespräch und landet auch kurzerhand in der Fahrerkabine eines Roadtrains! Dies war sicher eines der Highlights auf der bisherigen Reise. Ich weiss nicht ob ihr die berühmten Roadtrains schon mal gesehen habt, aber die sind einfach unglaublich faszinierend. Mit drei, teilweise vier Anhängern und einer Gesamtlänge bis maximal 53 Metern, heizen die Transformer-Trucks mit ihren konstant 100 Sachen auf dem Highway zu ihrem Ziel, ohne Halt und Erbarmen mit im Wege stehenden Kangaroos oder Kamelen. Der Truckerfahrer war echt nett und hatte glaube ich auch Freude an uns, denn er war fast nicht zu bremsen und erzählte alles mögliche über das Leben eines Roadtrain Fahrers. Und als wir dann eingeladen wurden, in die Fahrerkabine zu steigen, glänzten Jérôme’s Augen, wie die eines kleinen Jungen… ;-)

Je näher wir der Ostküste kamen, desto drastischer hat sich auch die Landschaft verändert. Es wurde grüner, lebendiger und die Fliegen sind mittlerweile auch verschwunden… ;-)
Von Charters Towers aus nahmen wir den Great Inland Highway (nochmals ca. 600 km) bis rauf nach Port Douglas. Und endlich haben wir es geschafft – nach 2‘000 km Fahrt konnten wir das Meer sehen.
In Port Douglas selbst blieben wir erst mal eine Nacht, denn wir wollen ganz im Norden mit dem zweiten Abschnitt unserer Australien Reise beginnen, in Cape Tribulation…

 

 

04. September, 2015 - Unterwegs mit Conny

Jérôme‘s Eltern hatten wir in unserem letzten Bericht gerade verabschiedet. Doch auch von was anderem galt es anschliessend noch Abschied zu nehmen: von Isabelles Wurm!
Ja ihr habt richtig gelesen: von einem Wurm! Irgendwo in Malaysia hat sich Isabelle einen Parasit eingefangen. Zunächst sah alles aus wie ein normaler Mückenstich. Doch dieser wollte einfach nicht verschwinden. Im Gegenteil: er wurde grösser und grösser und hat unglaublich gebissen. Und zur absoluten Verwunderung von uns ist er auch gewandert. Nun, nicht besonders weit aber es war doch zu sehen. Und plötzlich war da nicht nur 1 „Stich“ sondern es wurden 2-3. Höchste Zeit, dies also einem Arzt zu zeigen. Und wo ist die Gesundheitsversorgung grundsätzlich am besten in Südostasien? Genau, in Singapore. Ein Arzt hat sich dies also angesehen und meinte, das sieht nach einem Ekzem aus. Er hat Isabelle eine Salbe verschrieben und noch Tabletten gegen den immer noch anhaltenden Juckreiz mitgegeben. In einigen Tagen sollte das Ekzem dann abklingen, meinte er. Nun gut, das tat es leider nicht. Und nicht nur das! Denn rund 3 Wochen später waren bei Isabelle deutliche Striche auf dem Oberschenkel zu sehen. Also das sieht garantiert nicht nach einem Ekzem aus. Also sind wir in Bali ins Spital gegangen und haben das ganz explizit einer Dermatologin gezeigt. Die schaute sich das an und kam zum Schluss: Ja, das ist ein Wurm! Isabelle hat es bei der Diagnose fast vom Stuhl gehauen! War es doch ihre grösste Angst, dass da was in ihr lebt oder sogar Eier gelegt hat! Zum Glück konnte die Ärztin Isabelle ein wenig beruhigen. Sie meinte, sie hätte das auch schon bei anderen Travellern gesehen. Und sie solle sich keine Sorgen machen. Das verschwindet in einigen Tagen. Und so wurde Isabelle mit einer selbst hergestellten Salbe und Wurmkiller Tabletten ausgestattet. ;-)
Wir waren gespannt, ob das wirklich helfen wird. Zwar machte die Ärztin einen sehr kompetenten Eindruck. Aber naja, wir sind eben doch in Südostasien und nicht in der Schweiz ;-). Aber aller Besorgnis zum Trotz. Wir wurden eines besseren belehrt! Tatsächlich zeigte sich nach rund 12 Stunden eincrèmen eine deutliche Verbesserung der „Wurm-Autobahn“.
12 Stunden hatten wir übrigens auch für unseren Visa-Run von Tür zu Tür. Einen Tag nachdem Jérômes Eltern nach Hause geflogen sind, mussten wir unser Visum wieder erneuern. Denn in Indonesien erhält man als Schweizer zwar kostenlos ein 30-Tages Visum. Doch leider ist dies nicht verlängerbar und so sind wir kurzerhand nach Singapore geflogen und mit der nächsten Maschine wieder zurück nach Bali. Und tatsächlich haben wir knapp 12 Stunden nachdem wir unser Hotel verlassen haben die Tür zu unserem Zimmer wieder geöffnet ;-).

Nach etwas turbulenten und administrativ vollgepackten 2 Tagen waren wir dann aber bereit für unsere neue Besucherin: Cornelia! Und wie es sich als gute „Gastgeber“ gehört, haben wir sie am Flughafen von Bali abgeholt. Und nach kurzem Warten konnten wir uns auch schon in die Arme schliessen! Schön, dich wieder zu sehen Conny!
Mittlerweile sind wir ja schon richtige Profis an diesem Flughafen und so wussten wir auch ganz genau, wie wir die überteuerten Taxis bei der Ankunft umgehen können. Einfach einen Stock höher zum Abflug gehen und dort das nächste eintreffende Taxi schnappen. Jérôme hat diesen „Trick“ zwei ankommenden Travellern erzählt, die mit aufgeschlagenem Reiseführer dastanden. Selbstverständlich haben das auch die umliegenden, überteuerten Taxifahrer mitbekommen. Ich sag nur, wenn Blicke töten könnten… ;-)

Und nun kann das Abenteuer ja beginnen! Wir haben zusammen mit Conny auch schon bald eine gutklingende Route zusammengestellt und so fuhren wir nach einem Tag „Anpassungszeit“ gen Norden nach Ubud. Ein herrlich kleines Städtchen mit viel Charme und tollen Restaurants. Wir mieteten 2 Motorbikes und Conny hatte ihre erste Fahrstunde auf dem Zweirad ;-). Sie hatte es super im Griff und so konnten wir Ubud unsicher machen! Wir besuchten den Monkey Forest, wo man unzählige Long-tailed Macaques beobachten kann. Man kam sich kurzerhand vor wie in Tomb Raider
mit den mit Wurzeln und Pflanzen überwucherten Tempeln, den wunderschönen Wäldern und eben den frechen Affen um einen herum. Frech deshalb, da die kleinen Biester alles klauen was nicht sicher in den Taschen verstaut ist… ;-)
Isabelle freute sich sehr, dass Conny nun mit dabei war! Denn am Abend waren die beiden kurzerhand in ihrem Element und haben gelästert was das Zeug hielt. Beim Abendessen belauschten wir unsere deutschen Tischnachbarn und amüsierten uns köstlich ab ihren Problemen. Irgendwie haben sich die drei das Zusammenreisen etwas anders vorgestellt und es artete damit aus, dass eine der beiden Frauen des Trios den Tisch verlassen und alleine das Weite gesucht hatte. Wie es wohl bis am Ende ausging mit den drei…?! ;-)
Egal, wir wussten wie es weitergehen sollte, nämlich mit einer Fahrrad Tour durch die umliegende Gegend von Ubud. Idealerweise fuhren wir erst mit einem Minivan hoch hinauf in die Hügellandschaft ,wo wir eine Führung durch einen Bio-Kaffee Anbau machten. Es war widererwarten sehr spannend und die Kaffee Degustation am Ende der kleinen Führung war vor allem für Isabelle eine ungemeine Freude… :-) es gab auch allerlei Teesorten zum Versuchen und die beiden Frauen kauften am Ende entsprechend ein… ;-)
Aber nun wieder zur eigentlichen Übung dieses Tages: dem Fahrradfahren! Nach einem sehr spärlich ausfallenden Frühstück (Jérôme drehte fast durch), schnappten wir unsere Fahrräder, setzten die Helme auf und los ging die Fahrt! Entlang an traumhaften Landschaften, Reisfeldern, hinduistischen Tempeln und wunderschönen Dörfern, radelten wir gemütlich wieder den Berg hinunter. Es war herrlich und wir genossen es in vollen Zügen. Die balinesische Architektur hat es uns ganz besonders angetan. Jedes Haus wurde von einem schnörkelreichen Eingangstor bestückt und schöne, kleine und liebevoll angepflanzte Gärten umsäumten die Grundstücke.
Nicht weniger faszinierend waren die saftig grünen Reisfelder. Unglaublich grün, man kann es sich gar nicht vorstellen, ausser man steht mittendrin… Und Isabelle nahm es wortwörtlich. Denn kaum ein Schritt ausserhalb des Pfades und schon stand ihr rechter Fuss bis zur Wade in der sumpfigen Erde! Na toll… Das Gute daran war, dass ihr Schuh nach dem Missgeschick noch nie so sauber war, wie während der gesamten Reise. Denn prompt schnappte sich unser Guide Isabelle’s Schuh und polierte ihn wieder blitzeblank… Es war ihr gar nicht peinlich, nein, nein… ;-)
Zurück in Ubud und nach einem anstrengenden bergabwärtsfahren, gönnten sich Conny und Isabelle eine wohltuende, 90-minütige Ganzkörper Massage, inkl. Bodywrap und –maske… Ach wie herrlich!

Nach zwei Tagen im Landesinnern von Bali ging unsere Reise per Speedboat weiter auf die Gili-Inseln an der Küste Lomboks. Unser gemütliches „Indigo Bungalow“ befand sich auf der grössten der drei Inseln, Gili Trawangan. Leider mussten wir aber schnell feststellen, dass der Traumstrand nicht dem entsprach, was wir erwartet hatten. Zum Anschauen nicht schlecht, aber der Strand war mit Korallen überwuchert, so dass man kaum ohne Wasserschuhe ins Meer laufen konnte. Schade…
Auf der Insel gab es keine motorisierten Fahrzeuge, was sehr angenehm und die ersehnte Erholung und Ruhe mit sich brachte.
Natürlich musste auch die Unterwasserwelt erkundet werden und so buchten wir am nächsten Tag einen Schnorchelausflug für die Ladies und für Jérôme einen Tauchgang. Conny und Isabelle konnten auf demselben Tauchboot mitfahren und so dem ganzen Schauspiel teilhaben… denn es war eine Katastrophe was Organisation und Führung der Tauchschule betraf! Kurz vor Abfahrt beispielsweise wurden spontan noch zwei Typen mitgenommen, ohne aber deren Tauchlizenz zu verlangen! Dann waren sie nicht sicher, ob sie für die beiden auch zwei volle Tanks dabei hatten. Unter Wasser hätte ein Taucher beinahe seinen Tank verloren und einem anderen fiel das Blei herunter… ein völliges Chaos. Und Steffi, eine der Tauchmaster, machte uns mit ihrem „Yeeeeeeeyh!!!“ nach jedem einzelnen Satz fast wahnsinnig! ;-)
Beim Tauchen und Schnorcheln selbst war es nicht nennenswert spektakulär, ausser einige Schildkröten, die wir beobachten konnten. Naja, es folgen ja noch andere Möglichkeiten… ;-)
Hier auf Gili T haben wir auch unsere Weiterreise geplant. Java kam irgendwie nicht wirklich in Frage und Sulawesi empfanden wir als zu knapp in Anbetracht des Rückfluges von Conny. Also heckten wir einen anderen Plan aus, der da hiess: Borneo!!! Der indonesische Teil Borneos heisst Kalimantan und an dessen Ostküste befinden sich wunderschöne Inseln auf die wir es abgesehen haben: Derawan Islands. Dies sollte doch eigentlich auch kein Problem darstellen. So buchten wir mit den letzten 3 Prozent Akku von Isabelle’s Natel einen Flug von Lombok nach Banjarmasin im Süden Kalimantans. Geschafft, zumindest nach Borneo kommen wir schon mal.

In Banjarmasin dann also angekommen (im Swiss Belhotel), buchten wir gleich für am nächsten Morgen um 05.00 Uhr eine Flussfahrt zum berühmten Floating Market.
Das leben am Fluss war einmal mehr extrem spannend, hielt sich der Floating Market doch eher in Grenzen. Nur ein paar wenige Boote waren unterwegs, aber dennoch konnten wir dem Treiben früh morgens ein wenig teilhaben.
Etwa 3 Stunden später mit festem Boden unter den Füssen gingen wir erst mal frühstücken und hauten uns nochmal ein wenig aufs Ohr… 5 Uhr ist einfach zu früh!! ;-)
So, wieder frisch und ausgeruht erkundeten wir die Stadt ein wenig und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Oder besser gesagt, die Bewohner Banjarmasins. Denn hier herrscht kaum Tourismus und man wird von den Leuten angelächelt, sie winkten uns zu und selbst beim Vorbeifahren wurde gehupt, gelacht und gestaunt, als ob wir von einem anderen Planten kommen würden. Herrlich, das macht doch ein einfach Spass, wenn man Orte erkunden kann, wo man wirklich noch viel zu entdecken hat. Für die Stadt galt dies zwar leider nicht, denn wirklich schön war sie nicht und wir kämpften auch etwas mit dem rauchigen Gestank. Wie wir schliesslich auch erfahren hatten, kommt dies von Waldbränden, welche zur Zeit herrschten. Schlimm war es nicht, aber vorsorglich hatten wir uns in einem Supermarkt diese typischen Masken besorgt, mit welchen die Asiaten oft herumspazieren… oder Ärzte operieren… ;-)
Ein anderes Projekt stand uns ebenfalls bevor: Kamera reparieren! Ja, richtig, wir hatten in Thailand bereits das Vergnügen und nun war schon wieder ein schwarzer Fleck auf dem Bild zu sehen. Also ab in das nächste Brillengeschäft… ;-) Leider konnten sie uns diesmal nicht weiterhelfen. Aber in einem anderen Geschäft mit allem und doch nichts, haben die Mädels uns gesagt, wir sollen doch nebenan beim Uhrmacher fragen, ob er einen kleinen Schraubenzieher hat. Gesagt, getan. Und tatsächlich hat es dann auch wieder geklappt und die Kamera war nach einer halben Stunde wieder wie neu… oder so… ;-) So, nun hoffen wir, dass das nicht so schnell wieder vorkommen wird.
Wir spazierten weiter in der Stadt in der Hoffnung, wir würden ein Reisebüro oder ähnliches finden, welches uns bei der Buchung eines Hotels auf den Derawan Inseln behilflich sein könnte. Leider war diese Mission aber erfolglos und so mussten wir uns doch aufs Internet stützen, was in dieser Angelegenheit gar nicht so einfach war. Unterwegs stärkten wir uns noch mit super leckeren Fleischspiesschen, welche von einem alten Männlein am mobilen „Spiess-Stand“ verkauft wurden. Wir bekamen zu den Spiesschen noch ein in ein Bananenblatt eingewickeltes Gemüse. Auch dies schmeckte hervorragend, nur leider haben wir nicht herausgefunden, was es war. Egal, es war ein kulinarischer Gaumenschmaus und richtig local. ;-) Hoffen wir nur, dass unsere Mägen das auch aushalten…
Auf dem Rückweg zum Hotel begegneten wir einem Tourguide, welcher erstaunlicherweise genau wusste in welchem Hotel wir abgestiegen sind… Es war uns erst nicht wohl bei dem Gedanken, aber er hat dann klargestellt, dass er uns gesehen hat, wie wir das Hotel verlassen hatten und hat auf uns gewartet um natürlich seine Dienste anzubieten.
Er war ein ganz netter Kerl, redete ein bisschen viel und wir haben bis heute seinen Joke mit Frosch nicht verstanden… :-) Aber er kam uns doch gelegen und so buchten wir für den nächsten Tag eine Bootsfahrt zu einer Insel, wo man freilebende Nasenaffen beobachten kann.
Erst aber mussten wir noch weiterplanen. Denn wir können zwar Flüge buchen an die Ostküste Kalimantans von wo aus es zu den Inseln geht, aber wir haben immer noch keine Unterkunft. Also trafen wir uns alle in unserem Zimmer, wo wir einen nächsten Versuch starteten eine Unterkunft zu ergattern. Und nach ca. 3 Stunden surfen, nach etlichen Verschnaufpausen an der „frischen Luft“ und kleinen Ausrastern, konnten wir endlich ein tolles Hotel telefonisch reservieren!!! Yes! Endlich geschafft! Das war echt eine echte Herausforderung… und so kam Isabelle auch gleich ins Spiel und buchte den Hinflug nach Berau sowie den Rückflug nach Bali für all drei. Alles mit Garuda Airlines, eine tolle Airline übrigens (man bekommt immer etwas zu Essen und zu Trinken, Erfrischungstücher, Bonbons, bei Bedarf sogar Decken und sie sind sehr pünktlich!).
Wir waren froh und endlich herrschte in uns wieder eine Ruhe und die Gewissheit, dass nun alles erledigt ist und wir nur noch geniessen können!!!
Der Ausflug am nächsten Tag zu den Nasenaffen war ebenfalls ganz nett. Nicht ausserordentlich, aber zumindest haben wir einige entdeckt. Denn diese Longnose Monkeys sind extrem scheu. Das besondere an der ganzen Geschichte war der Ort. Wir fuhren mit dem Boot ca. 2 Stunden flussaufwärts bis zu einer Insel mitten im Fluss und vom einen Ufer zum anderen ragte eine Autobahnbrücke quer über die Insel hinweg. Irgendwie völlig surreal, aber den Affen scheint es gut zu gehen, leben doch ca. 600 Stück auf der Insel und vermehren sich stetig.
Die Rückfahrt entpuppte sich dann aber als extrem spannend. Wir konnten die Menschen dabei beobachten, wie sie in den unzähligen Sägewerken arbeiteten, Kinder die im Fluss planschten, Frauen die ihre Wäsche machten und einfach andere, die gerade nichts taten… ;-) Ein toller Einblick in ein Leben am Fluss!
Später am Abend fuhren wir mit den Motorbike Taxis in die grosse Duta Mall und haben noch Proviant für die Insel Maratua (auf welcher wir schlussendlich das Maratua Paradise Resort gebucht hatten) eingekauft. Jetzt kann uns ja nichts mehr im Wege stehen.

Und so ging es voller Vorfreude am nächsten Morgen zum Flughafen wo wir unseren Flug via Balikpapan nach Redau nehmen wollten. In der Transfer Area in Balikpapan angekommen mussten wir aber vom Bodenpersonal erfahren, dass der Weiterflug nach Redau annulliert worden ist! Na toll… Aber immer schön locker bleiben. Wir haben ja einen Profi dabei und Isabelle spazierte cool ins nächste Garuda Office um zu prüfen, wie die Situation genau aussieht. Leider gar nicht gut… Der gesamte Flughafen war geschlossen und das schon seit drei Tagen, wie wir von anderen Reisenden am Flughafen erfahren hatten. Es herrschten die besagten Waldbrände und wegen Rauch konnte der Flughafen dementsprechend nicht angeflogen werden. Mist… Na schön, immer noch cool bleiben und die Alternativen prüfen:
Option 1: es wurde uns angeboten mit dem Auto nach Berau zu fahren von wo aus das Speedboat uns auf die Insel bringen würde. Die Autofahrt dauert zwischen 18 und 20 Stunden! Option 1 war somit gleich wieder gestrichen!
Option 2: wir könnten unser Ticket nach Berau auf den nächsten Tag umbuchen. Na klar, und dann nach vier Tagen würde der Flughafen wieder geöffnet werden? Nein, dieses Risiko gehen wir nicht ein! Option 2 ebenfalls gestrichen!
Option 3 und damit die Letzte: wir buchen einen neuen Flug nach Tarakan (ebenfalls an der Ostküste, aber etwas weiter nördlich) und arrangieren mit dem Hotel einen neuen Transfer per Boot. Das könnte passen. Ein neues Ticket kostet uns lediglich etwa 30 Schweizer Franken – ein Schnäppchen. So galt es nur noch das Hotel zu erreichen und den Transfer umzubuchen. Das wird dann schon klappen.
Wieder frischen Mutes steuerten wir also das Lion Air Ticketing Office an um die neuen Tickets zu buchen. Und als Conny und Isabelle soeben das ok geben wollten, stürzte Jérôme voller Aufregung ins Büro herein und sagte wir sollen ja nicht abschliessen!!! Warum denn nicht? Die Antwort bezüglich dem neuem Transfer war das Problem: die verlangten 1‘000 Schweizer Franken für die Bootsfahrt von Tarakan nach Maratua!!! Ist das ihr Ernst? Oh ja, leider… und dies sind die Kosten nur für einen Weg versteht sich… Wir waren fassungslos und sogleich wieder total enttäuscht und am Ende mit unseren Nerven! Wir waren müde. Wir hatten die Nase voll. Und so beschlossen wir, das Abenteuer Maratua definitiv zu streichen. Wir hatten auch keine Energie mehr doch noch einen Versuch zu starten und einfach nach Tarakan zu fliegen und vor Ort einen Transfer zu buchen… Denn jedes Mal wenn wir eine Hürde gemeistert hatten, kam eine weitere in den Weg. Und wir waren echt müde vom Hürdenlaufen… Wir mussten noch nie aufgeben während all unseren Reisen, aber diesmal war es soweit. Irgend etwas oder irgend jemand wollte einfach nicht, dass wir auf diese Insel kamen. Schicksal…?!

So sassen wir knapp 3 Stunden später in einer Maschine Richtung Bali… ;-) Machen wir uns eben eine schöne Zeit auf der Bukit-Halbinsel im Süden Balis! Und dies war auch eine gute Entscheidung…
Wir mieteten für die restlichen paar Tage, die wir mit Conny noch verbringen durften, eine tolle Villa mit zwei Schlafzimmern, grossen Wohnbereich im Freien und privatem Pool! Also, wenn das mal keine gute Alternative ist… ;-)
Zudem gab es wieder einen Roller und Conny freute sich schon wieder aufs Motorbike fahren!
Die Westküste der Bukit-Halbinsel ist berühmt für ihre Surfer Strände. Und ja, da sind schon ziemlich Wellen vorhanden. Wir besuchten ein paar der Strände, was teilweise gar nicht so einfach war diese zu finden. Das beste Plätzchen für uns war dann der Dreamland-Beach, auch mit Wellen toll zum Schwimmen… ;-)
Wir erkundeten jeden Tag ein bisschen mehr der Insel und kamen so beispielsweise auch zum berühmten Uluwatu Tempel, auch genannt als Pura Luhur Uluwatu. Der bedeutende hinduistische Tempel befindet sich auf einer ca. 100 Meter hohen Klippe und wurde den Wächtermeistern des Meeres gewidmet. Die Aussicht war berauschend, die gesamte Anlage eher enttäuschend.
Ebenfalls durfte ein Ausflug in das Fischerdörfchen Jimbaran nicht fehlen. Unzählige Fischlokale reihten sich am breiten Strand aneinander und die Szenerie konnte trotzdem seinen Charme bewahren. Es war ein tolles Erlebnis. Alle bestellten wir uns natürlich einen Fisch und wir beide bekamen 1,5 kg Barrakuda zu futtern… ;-) Es war ein Spass, ein riesen Gelage auf unserem Tisch, aber sehr lecker!
Nebst Inselerkundungen, am Strand relaxen und unsere Villa am auskosten, hatten wir immer mal wieder „Bömbel-Kontests“ – Ihr kennt sicher das iPhone App „Bejeweled“? Es führte zu einer gelehrten Flasche Vodka und Jérôme als quakenden Frosch im Pool… ;-)

Aber leider vergingen die Tage viel zu schnell und Connys Rückflug rückte näher. Und so begleiteten wir sie nach tollen knappen 3 Wochen Indonesien wieder an den Flughafen.
Conny, wir haben es sehr genossen mit Dir und wir hoffen wirklich sehr, dass Du die paar Missgeschicke mit einem Lächeln mit nach Hause nimmst… ;-) Wir freuen uns schon riesig auf ein Revival mit Karli, Sid, Maus und Dir, ein paar Donuts und einen Bömbel-Kontest… Yeeeeeeyh!!! ;-)

Und nun sind wir wieder alleine unterwegs und überlegten uns was wir mit der restlichen Zeit auf Bali noch anstellen sollten. So entschlossen wir uns für 2 Tage noch in den Osten, nach Candi Dasa zu reisen.
Es war eine gute Entscheidung, denn Candi Dasa entpuppte sich als nettes kleines und ruhiges Örtchen, wo wir nochmals ein wenig zur Ruhe kamen und frische Energie tanken konnten.
Ausserdem haben wir wohl den bisher schönsten Strand Indonesiens entdeckt. Mit dem Roller ging es etwa eine Viertelstunde über kurvige Landstrassen an eine kleine versteckte Bucht – herrlich!
Ein bisschen Kultur musste aber natürlich auch sein und so besuchten wir ein Dorf namens Tenganan. Dies ist eines der ältesten Bergdörfer mit Einwohnern des Volkes Bali Aga. Sie bezeichnen sich als Nachkommen der Ureinwohner Balis und es gelang ihnen durch strikte Abschottung über Jahrhunderte hinweg ihre kulturellen und religiösen Traditionen zu bewahren. Allerdings droht ihnen auch ein stetiges Schrumpfen der Bewohner, da es nicht erlaubt ist, sich einen Ehepartner ausserhalb des Dorfes zu nehmen. Wer es doch tut, darf nicht mehr in der Gemeinde leben und wird sozusagen verbannt.

Nach diesen zwei schönen Tagen ging es aber definitiv das letzte Mal zurück nach Kuta Beach wo wir wahrhaftig zum 6. Mal in unserem Stammhotel „Asana Putra“ eincheckten… ;-)

Für uns heisst es nun Abschied nehmen von Indonesien und vor allem auch Abschied nehmen von Südostasien – denn unsere Reise führt uns heute noch nach Australien! Ein neuer Kontinent, neue Menschen, neues Essen, neue Landschaften – wir freuen uns! Zum Glück geht es auch ohne blinden Passagier nach Down Under, denn auch vom Wurm hat sich Isabelle definitiv verabschiedet… ;-)

 

 

16. August, 2015 - Von Waldmenschen, Drachen und „no have’s“

Urs und Rosemarie (die Eltern von Jérôme) und wir beide sitzen gemütlich in einer Bar auf Bali und geniessen einen letzten gemeinsamen Cocktail. Wir lassen die letzten 3 Wochen Revue passieren…
Wir haben gelacht, geshoppt, geschwitzt, gut und viel gegessen, relaxt, mit hohen Wellen gekämpft, nach wilden Tieren gesucht und gestaunt – ja wir haben viel erlebt…
Aber nun mal alles der Reihe nach…

Von Singapore aus flogen wir mit Jetstar (absolut nicht empfehlenswert! Das online Buchungsprozedere liegt jenseits von Kundenfreundlichkeit) nach Medan, der Hauptstadt Sumatras.
Und dort sind sie ja schon!!! Urs und Rosemarie warteten am Flughafen auf uns und wir konnten uns endlich wieder nach einer langen Zeit in die Arme schliessen… :-)
Nur leider waren wir noch nicht komplett… Denn Rosemarie’s Rucksack ging unterwegs in Singapore verloren!!! Nicht schon wieder… Aber in weiser Voraussicht hatte sie ihren Bikini im Handgepäck verstaut. So konnten wir nach Ankunft im JW Marriott noch gemütlich an den Pool liegen und uns auf die kommenden drei Wochen vorbereiten… ;-)

Denn das erste grosse Abenteuer sollte nicht lange auf uns warten. Am nächsten Tag bereits machten wir uns auf den Weg nach Bukit Lawang (mitsamt Rucksack von Rosemarie!), ca. 3 Autostunden westlich von Medan. Dies ist der Ausgangsort für Dschungelerlebnisse im Gunung Leuser-Nationalpark!
Unser kleines Hotel (Ecolodge) befand sich zwar etwas ausserhalb des belebteren Bukit Lawangs aber dafür direkt am grossen Fluss, wo wir uns auch gleich ein wenig abkühlten und einen fabelhaften Schweizer Wurstsalat mit gutem Brot genossen. Herrlich! :-) Aber dies wurde noch übertroffen… Denn Jérôme’s Eltern haben doch tatsächlich einen kleinen kerzenbetriebenen Raclette Ofen mitgebracht!!! Ihr seid einfach die Besten!! :-)
Und so durften wir an diesem Abend gemütlich auf unserer Veranda ein feines Raclette verputzen!

Früh am nächsten Morgen starteten wir dann bewaffnet mit Wanderschuhen, Moskito Spray, Inlet, Kameras und dem Nötigsten für eine Nacht im Dschungel. Nach ca. 1,5km erreichten wir die Fütterungsstation des 1973 vom WWF gegründeten Orang Utan Rehabilitation Centres. Hier werden halbwilde Orang Utans, welche illegal gehalten wurden, wieder an ihre natürliche Umgebung gewöhnt. Und tatsächlich durften wir 3 der „Waldmenschen“ aus nächster Nähe beobachten. So schön und faszinierend!
Aber dann galt es ernst und unsere Gruppe aus insgesamt 8 Personen machte sich auf den Weg in den Dschungel. Begleitet wurden wir von unserem Guide, Mandra, und zwei weiteren Helfern.
Immer die Augen und Ohren offen für wilde Tiere wanderten wir durch das dicke grün, krackselten über dicke Wurzeln hoch und runter und staunten nicht schlecht, als wir dann bald ein grosses und komplett wildes Orang Utan Männchen erblickten. Es döste gerade in seinem Nest hoch oben in den Bäumen und dachte sich wahrscheinlich, was diese wilde Meute da unten will. Und nach einigen Minuten erhob sich das Männchen aus seinem gemütlichen Bett und zeigte sich in voller Pracht.
Also wenn das mal kein traumhaftes Erlebnis ist. Und so unverhofft! Einfach grossartig! Rund um uns schlichen auch unzählige Longtail Makas herum und haben das Geschehen neugierig beobachtet… ;-)
Aber je länger wir durch den Dschungel wanderten, desto deutlicher wurde uns bewusst, warum man für einen solchen Trekk körperlich fit und in bester Gesundheit sein sollte… Es war echt hart und unerschütterlich ging es bergauf, bergab, bergauf und wieder bergab. Wir mussten uns an Lianen und Wurzeln festhalten, über riesige Baumstämme klettern und an schon fast senkrechten Steigungen und Hängen unsere letzten Kräfte aufbringen. Wir schwitzten was das Zeug hielt und waren um jede Verschnaufpause froh. Vor allem Urs hatte zu kämpfen, da mit der Zeit sein bereits etwas lädiertes Knie zu rebellieren anfing… Aber er hat sich tapfer geschlagen!!! ;-)
Nach einer Mittagspause waren wir wieder etwas gestärkt und durften nochmals weitere Orang Utans bestaunen. Sogar einen schwarzen Gibbon haben wir noch erblickt. Das macht das Schwitzen doch wieder wett. Doch schon bald zählten wir wieder jede Minute, dem wir unserem Übernachtungslager näher kamen. Der letzte Auf- beziehungsweise Abstieg hat unsere letzte Energie Reserve benötigt und Jérôme hatte sich dann auch noch seinen Knöchel verstaucht! Wir kämpften… und schwitzten… Aber schliesslich gegen 16.00 Uhr wurden wir wirklich belohnt und wir waren stolz, unser Ziel erreicht zu haben! :-)
In einem offenen 8-er Zelt mit kleinen Matten und Moskito Netz haben wir unsere Nachtlager aufgeschlagen und genossen auch gleich die verdiente Abkühlung im klaren Fluss gleich bei unserem Dschungelcamp. Und nach einer Tasse Kaffee und einigen Keksen fühlten wir uns wieder wie neu.
Auch Jérôme’s schweiss getränktes und auf Isabelle tropfend nasses Hemd konnte sich wieder erholen… Als ob er mit allen Kleidern im Fluss baden ging – Jetzt könnt ihr euch vorstellen, wie heiss und anstrengend es war!!! ;-)
Selbst dort am Fluss konnten wir noch einige Orang Utans bestaunen. Sie selbst waren ebenfalls neugierig auf uns und wurden natürlich auch durch das Essen angelockt.
Die Affen werden aber selbstverständlich nicht gefüttert, im Gegenteil, sie werden eher verscheucht, so dass sie sich nicht zu sehr an die Menschen gewöhnen. Trotzdem war es sehr schön für uns sie so nahe zu sehen und zu beobachten. Obwohl die eine Orang Utan Dame wahrscheinlich der Meinung war, wir können sie nicht sehen, da sie sich mit einem Palmblatt getarnt hatte und am Flussufer umherschlich… ;-)
Das Abendessen war ebenfalls gigantisch! Was die Jungs dort auf den Tisch gezaubert hatten war schlicht genial.
Und so gingen wir alle ziemlich erschöpft aber getränkt mit tollen Erlebnissen zu Bett und versuchten ein wenig zu schlafen… was in einem 8-er Zelt auf dünnen Matten nun nicht so ganz einfach war… ;-)
Am Nächsten Tag konnten wir gemütlich im Fluss baden und wieder neue Energie tanken, bevor es dann auf zusammengebundenen grossen Gummireifen auf dem Fluss wieder Richtung Bukit Lawang zuging. Ein bisschen Rafting Abenteuer mit grossem Schrecken!
Isabelle hörte sich plötzlich rufen: „Mann über Bord! Stopp!!“, was natürlich auf dem reissenden Fluss ziemlich schwierig war… ;-) Unser hinterer Steuermann fiel tatsächlich vom Boot und wir strandeten mitten in einer Stromschnelle auf einem Felsen und das Boot drohte zu kippen. Und innerhalb weniger Sekunden war auch Jérôme weg und fiel rückwärts ins kühle Nass!!! Oh nein, Jérôme!!! Aber unsere Guides waren alle alarmiert und einen kurzen Moment später war bereits einer beim Schiffbrüchigen um ihn wieder an Land zu ziehen – mitsamt Flipflops, Käppli und GoPro! ;-)
Es war alles ok, der Schreck vorbei und alles eigentlich halb so schlimm… ;-)

In der Ecolodge wieder angekommen genossen wir eine schöne Dusche und gönnten uns ein gutes Abendessen am letzten Tag im Dschungel.

Mit dem selben Fahrer, mit welchem wir auch schon nach Bukit Lawang gekommen sind, ging es nach drei tollen Tagen im Dschungel in die Schweiz. Schweiz? Natürlich ging es nicht in die Schweiz zurück, aber an einen Ort, der nicht ähnlicher hätte sein können. Nach acht Stunden Fahrt nämlich begrüssten wir den kleinen Ort Tuk Tuk auf der Insel Samosir mitten im grössten Kratersee der Welt. Lake Toba, wie dieser See heisst, ist vor 75‘000 Jahren bei einem Vulkanausbruch entstanden und ist sogleich auch der grösste See Südostasiens. Und es sieht aus wie am Vierwaldstättersee… ;-)
Der Ort war aber wie ausgestorben… es hatte kaum Touristen auf der Insel und auf der Strasse war es ruhig. Aber zum Glück fanden wir doch noch einige gute Restaurants und kamen in den Genuss von Älplermakaroni und dem wahrscheinlich besten Tomaten-Avocado Salat aller Zeiten… ;-)
Am nächsten Morgen – gestärkt von einem Mega Frühstück mit riesen Portionen des Today’s Café –
gingen wir los auf eine Tour mit privatem Fahrer rund um die Insel.
Wir besichtigten die Königsgräber in Tomok, schlenderten durch die Königstätte Siallagan’s, beobachteten in Suhi-Suhi eine 98-jährige Weberin eins Batak Dorfes und bestaunten unterwegs die berühmten und sehr schönen Batak-Häuser, welche auch heute noch bewohnt und gebaut werden.
Den Abstecher zu natürlichen Hot Springs hätten wir uns aber sparen können: der Schwefel-Gestank war kaum auszuhalten und die natürlichen Hot Springs entpuppten sich als eingezäunter Beton Pool… Aber insgesamt war es ein netter Ausflug und wir erhielten einen guten Überblick über die kleine Insel.

Nach einem weiteren entspannten Tag am See ging es dann aber mit dem Taxi Unternehmen, mit welchem wir die ganze Zeit schon für die langen Strecken unterwegs waren, wieder zurück Richtung Medan. Man muss dazu sagen, dass wir am Tag zuvor angerufen hatten, um zu fragen, ob er uns am Lake Toba abholen kann… Ja, es sei kein Problem, um 10.00 Uhr wird der Fahrer bei der Fähre bereit sein. Das sind schliesslich 5 Stunden Fahrt von Medan aus, wo sie ihren Standort haben!!! Unglaublich. Und der Preis war schwer in Ordnung (ca. 35.- für alle vier in einem guten Auto, anstatt unbequemen Minivan). Es lohnte sich in allen Fällen… ;-)
Und so genossen wir noch einen letzten Abend in Medan bevor wir Sumatra Auf Wiedersehen sagen mussten.

Um 4.00 Uhr früh kam uns Hendra (so hiess der Chef des Taxi Unternehmens) beim Hotel abholen und brachte uns sicher zum Flughafen. Auf nach Flores!!
Flores ist eine Insel, welche zur Nusa Tenggara-Inselgruppe gehört und von wo aus Trips in den Komodo Nationalpark gebucht werden können. Der Hauptort ist Labuan Bajo und wird von Restaurants, Reisebüros und Souvenirläden dominiert. Hier hatte es eindeutig auch viel mehr Touristen und vor allem Traveller. Endlich geht mal wieder ein bisschen was… ;-) Aber ansonsten gibt Labuan Bajo nicht viel her: es ist stinkig, staubig und hat viel zu viel Verkehr auf der Hauptstrasse in Bezug auf die Grösse des Städtchens… Egal, wir haben ja ein tolles Hotel und machen sowieso den Ausflug nach Komodo… meinten wir… Denn das Hotel war leider eine totale Katastrophe und nach unserem Reiseführer sollte es ein Haus für gehobene Ansprüche sein! Was?!?! Nie im Leben! Oder sind wir verwöhnt…?! Nein, ich denke nicht, es war einfach nur schlecht! Das Zimmer war ja ganz nett und wir hatten einen tollen Pool und eine kleine Bucht nur für Hotelgäste. Aber der Service! Also so etwas haben wir noch nie erlebt: eine Bar voll mit Alkohol – aber es gibt nichts! Nur Bier! Ja dann bestellen wir halt ein Bier und Rosemarie einen Fruchtsaft… ;-) Es gibt allerdings keine grossen Biere, welche kalt sind… Ja gut, dann halt zwei kleine Dosen… Nein leider doch nicht! Ja, was denn nun…?
Rosemarie bekommt dann noch einen Schluck Rum in ihren Fruchtsaft! Na also, geht doch!
Beim Essen ging es dann nicht anders weiter: „Sorry we don’t have!“ war der Standard Spruch des Personals (im Übrigen gab es auch keine Cola!!! Wo ist das heutzutage denn noch möglich…?!).
Auf Isabelle’s Frage, ob sie denn Pizza hätten (Anmerkung der Redaktion: nicht schon wieder Reis und Nudeln!!), kam die Antwort: „Sorry we don’t have!“. Na gut, dann halt ein Club Sandwich. Urs und Rosemarie, ebenfalls die Nase voll von Nasi/Bami Goreng, bestellten jeweils einen Teller Spaghetti.
Während wir auf das Essen warten, bekommt ein Gast neben uns doch tatsächlich eine Pizza!!! Das kann jetzt nicht sein, oder?
Nach einer geschlagenen halben Stunde, brachte der Kellner dann einen Teller Spaghetti. Und der zweite? „Sorry we don’t have enough sauce…“ Urs und Rosemarie schüttelten „leicht“ genvervt den Kopf und Isabelle verschlug es nur noch in herzhaftes Gelächter… ;-) das darf doch gar nicht wahr sein. Konnte man dies nicht gleich nach der Bestellung mitteilen? Nein, man muss eine halbe Stunde warten, nur um zu erfahren, dass es lediglich für eine Portion reicht!
Jérôme hat das ganze Schauspiel leider verpasst, da er sich nach dem „Drink“ wieder zurück ins Zimmer gezogen hat… Er fühlte sich nach dem ganzen Flugzeug-Frass nicht so wohl. War sicherlich auch besser so… ;-)
Für uns stand fest: da buchen wir lieber den Transfer ins Städtchen und gehen dort irgendwo zu Abend essen – denn hier im Sylvia Resort gehen wir definitiv nicht mehr ins Restaurant.

Am nächsten Tag also, nach gemütlichem Strand liegen, gingen wir dann ins kleine Hafen Städtchen und suchten uns ein extra tolles Lokal aus: Made in Italy. Ja, ja, wir sind doch in Indonesien und sollten einheimisch essen… Aber nicht heute… ;-) und wir wurden belohnt. Leckere Vorspeisen, tolle Pizze und eine gute Flasche Rotwein! :-) All das auch zur Feier des Tages: Wie beiden feiern heute unser 9-jähriges Jubiläum… (3>_<3)
Und dann endlich war es soweit und wir starteten am Tag danach endlich auf unsere langersehnte Komodo Tour. Es gibt die beiden Inseln Komodo und Rinca, auf welchen die knapp 3‘000 Riesen Echsen leben. Der Komodo-Nationalpark zählt seit 1991 zum Unesco-Weltnaturerbe und gehört ausserdem seit 2011 zu einem der sieben „neuen Weltnaturwunder“.
Da die Chance auf Rinca anscheinend besser stünde, die Drachen zu erblicken, entschieden wir uns für diese Insel. Komodo ist ausserdem 4 Stunden mit dem Boot entfernt und das war Urs und Isabelle eindeutig zu lang… ;-)
Und wir wurden wieder einmal belohnt. Im Ganzen entdeckten wir neun dieser Warane, wobei die ersten vier anscheinend immer nahe dem Ranger-Camp herumlungern. Sie werden vom Geruch des Essens angezogen.
Es war extrem faszinierend, die Komodo Warane so nah zu erleben, aber auch etwas beängstigend. Die sind echt gross, haben riesen Klauen und können sich extrem schnell bewegen. Unser Guide machte aber einen sehr guten Eindruck und hatte immer alles unter Kontrolle.
Auf einem „Medium-Trekk“ von ca. zwei Stunden wanderten wir durch Wälder und Ebenen und suchten gespannt nach weiteren Tieren und das Glück stand noch immer auf unserer Seite, wie bereits im Dschungel. Wir sahen fünf weitere Riesen-Echsen, unter anderem ein Männchen, welches etwa 2,5 Meter lang war. Wir staunten auch nicht schlecht, als es dann hinter uns her lief und wir dann auch ein bisschen Action erleben konnten. Denn wenn die Tiere nicht gerade auf der Jagd, ihr Revier am verteidigen oder am fortpflanzen sind, sind es doch eher träge Geschöpfe.
Nichts desto trotz war es extrem spannend und im Speziellen für Urs war dies ein langersehnter Traum, welcher nun endlich in Erfüllung ging.
Auf dem Rückweg nach Labuan Bajo machten wir noch auf zwei kleinen Inseln zum Schnorcheln Halt. Vor allem der eine Spot zeigte sich mit einer prachtvollen Unterwasserwelt.
Ein weiteres grosses Highlight unserer Indonesien Reise mit den „Alten“ (haben euch lieb!!!) ging aber dennoch dem Ende zu und wir gebührten dies kurzerhand mit einem Cocktail im Städtchen… ;-)

Der letzte Abschnitt unserer gemeinsamen Reise führte uns zwei Tage später nach Lombok an den wunderschönen Selong Belanak Beach – eine tolle Bucht, mit ein paar kleinen Restaurants, vielen Surfern, hohen Wellen und tollem weissem Sandstrand.
Unser Hotel ist diesmal aber sehr empfehlenswert! Es war ein Traum! Die Sempiak Villas bestehend aus 6 unterschiedlichen luxuriösen Villen für 2 bis 4 Personen, sind hübsch in einem pflanzenreichem Hügel eingebettet und mit allem ausgestattet was das Herz begehrt. Besonders faszinierend war die Aussicht auf die schöne Bucht – einfach herrlich! Hier kann man es sich gut gehen lassen.
Und so genossen wir auch die letzten paar Tage mit guten Essen, tollen Strand, wohltuenden Massagen und purer Erholung… ;-)
Wir beide versuchten uns auch als Surfer und nahmen zwei Stunden Surf-Unterricht. Naja, eigentlich ging es gar nicht mal schlecht… wir standen zumindest beide auf dem Brett und hatten einen riesen Spass.
Allerdings wollte es das zweite Mal dann nicht mehr so recht klappen. Vielleicht gibt es ja noch andere Möglichkeiten…

Natürlich wollten wir auch das belebtere Kuta (nicht zu verwechseln mit Kuta auf Bali) besichtigen. Das hätten wir uns allerdings sparen können. Aber egal, einmal von unserem herrlichen Strand wegkommen war gar nicht so schlecht. So konnten wir uns eindecken mit feinem Knabberzeug und Rum und Cola, um so unseren ganz persönlichen allabendlichen Apéro auf der Terrasse zu geniessen… ;-)
Als ganz besonderen Abschluss und zu unserer grossen Überraschung haben Urs und Rosemarie am letzten Abend ein tolles Beach Dinner organisiert. Das Personal hatte sich wahnsinnig Mühe gegeben und alles wundervoll am Strand hergerichtet mit vielen Kerzen, Musik, einem Strandfeuer und natürlich einem fabelhaften Abendessen: Rindfleisch an einer Rotweinsauce, mit Kartoffelgratin und Bohnen im Speckmantel! Himmlisch!!! Vielen Dank nochmals, Urs und Rosemarie für dieses tolle Abendessen…!!! ;-)

Aber leider ging auch dieser traumhafte Aufenthalt in Lombok zu Ende und wir gingen auf unseren letzten Flug nach Bali. Mittlerweile kennen wir uns richtig gut aus auf dem Flughafen, denn jeder der drei Inlandsflüge ging über diese Hauptferien Destination.
Und so sitzen wir nun an unserem letzten Abend in jener Bar und schwelgen in Erinnerungen.
Eins war uns allen klar: das grösste Highlight war definitiv der Dschungeltrekk auf Sumatra. Und an dieser Stelle müssen wir euch beiden also nochmals sagen: für eure 60 Jahre auf dem Buckel habt ihr diesen Trekk hervorragend gemeistert! Das hätte nicht jeder geschafft… ;-)
Rückblickend hätten wir jeweils einen Tag beim Lake Toba und in Labuan Bajo streichen und irgendwo anders einbauen können – aber dies macht unsere Reise nicht minder zu einem perfekten, erlebnisreichen, faszinierenden und tollen Trip mit Euch!!!

Wir haben es sehr genossen mit Euch und wir freuen uns, wenn wir bald wieder mit Rum Cola anstossen und singen können:

Jungle Trekk, Jungle Trekk in Bukit Lawang!
See the monkeys, see the birds!
See Orang Utan – Hey!

 

 

09. August, 2015 - Von Kuala Lumpur via Vietnam nach Singapore

Nach einem recht angenehmen Flug mit Air Asia sind wir am Flughafen von Da Nang (Vietnam) frisch und munter gelandet. Das Zusammentreffen mit einem australischen Pärchen erlaubte uns ein gemeinsames Taxi nach Hoi An, der berühmten Schneiderstadt, zu teilen – perfekt!
So auch unser Hotel, das Prince Hotel. Auf halber Strecke zwischen Altstadt (welche zum Unesco Weltkulturerbe gehört) und Strand konnte es für uns nicht besser gelegen sein.
Aber erst einmal musste etwas erledigt werden: Fresh Springrolls und einen Ice Coffee zum Lunch!!! ;-) Es sind einfach die besten!
Wieder gestärkt freuten wir uns auf einen kleinen Rundgang durch das Städtchen… „Stopp!! You need ticket!!!“ hiess es dann aber plötzlich… Bitte was? Wir sollen ein Ticket kaufen, um in der Stadt spazieren zu gehen?! Etwas irritiert kehrten wir um, entschieden aber, das kann ja gar nicht sein – also trotzdem ab in die Stadt und plötzlich war es auch ohne Ticket möglich… ;-)
Es ginge einfach darum, dass man mit einem Ticket erstens den Erhalt der Gebäude unterstützen kann (wobei, gibt es nicht schon genug Unterstützung…?) und zweitens um so die Eintritte für einige Sehenswürdigkeiten innerhalb der Altstadt zu sichern. Wir machten von dem aber keinen Gebrauch, da wir ja alles bereits auf unserer Weltreise besucht haben.
Unser Fokus lag hauptsächlich darin, unsere Garderobe etwas aufzustocken… :-)
So steuerten wir auch schon einen Schneider namens Kimmy Tailor an, welcher auf Tripadvisor gute Bewertungen aufzeigen konnte. Und da wir ja 10 Tage in Hoi An bleiben wollten, hatten wir auch genügend Zeit, alles genau so zu bestellen, wie wir es uns vorstellten.
Ja und so gibt es gar nicht mehr viel zu erzählen… Wir radelten jeden Tag mit dem Fahrrad zum Strand, vom Strand zum Schneider für die Fittings und weiter zum Abendessen. Es war einfach unglaublich entspannend und machte riesen Spass.
Der Strand war auch wirklich sehr schön. Toll zum Planschen und Sonnenbaden. Wir haben unser Lieblingsplätzchen auch schon bald gefunden: Einen etwas ruhigeren Strandabschnitt mit bequemen Liegestühlen und einer toller Bar… :-)
Wir konnten uns den Aufenthalt in Hoi An nicht besser vorstellen – ausser vielleicht ohne die unzähligen Touristen (vor allem Asiatische), welche die ganze Altstadt beherrschten! Es war teilweise so gestossen voll, dass man sich wie an der Basler Fasnacht vorkam. Beihilfe zu diesem grossen Besucheransturm war auch das Laternen-Festival am ersten Wochenende nach unserer Ankunft.
Die ganze Stadt war mit unzähligen Laternen und Lampions beleuchtet und führte so zu einer sehr schönen und romantischen Stimmung. Man konnte für einen Dollar kleine Laternen kaufen und in den Fluss herablassen. Jérôme hat sich kurzerhand auch entschlossen, dieser Tradition zu folgen… ;-)

Und so vergingen die Tage und wir genossen jeden Einzelnen in vollen Zügen. Vor allem auch kulinarisch… Fresh Springrolls, Cao Lau, Chicken mit Chilli und Lemongrass und das beste: frische und richtig gute Baguettes!!! :-) Ein Überbleibsel der französischen Kolonie. Oh, wie haben wir das Essen in Vietnam genossen! Und jeden Tag gab es mindestens einen, wenn nicht zwei Ice Coffees – die besten auf der ganzen Welt!!! :-)

Ungefähr nach einer Woche, waren dann auch unsere Kleider fertig und wir waren mit dem Resultat mehr als zufrieden! Jérôme liess sich einen Top Anzug schneidern, aus 100% Merinowolle versteht sich. Und Isabelle kann einen Wintermantel, einen Trenchcoat, ein Kleid und sogar einen massgeschneiderten Bikini zu ihren neuen Besitztümern zählen… ;-)

Aber auch dieser Abstecher in das schöne und gemütliche Hoi An war irgendwann vorbei und wir machten uns bereits auf den Rückweg nach Kuala Lumpur.

Obwohl wir während den zwei Tagen in Kuala Lumpur nicht viel unternommen haben, gab es doch ein Highlight… Damals auf den Perhentian Islands lernten wir ein junges deutsches Pärchen kennen, mit welchem wir uns auf Anhieb verstanden haben. Und nun in Kuala Lumpur haben wir uns wieder getroffen und zwei super tolle Abende zusammen verbracht. Nebst gutem Essen, diskutierten und lachten wir über Gott und die Welt und liessen es uns mit ein, zwei, drei (…) Bierchen gut gehen…! :-)
Die beiden Abende wurden lang und wir kamen jeweils um 04.00 Uhr morgens ins Bett… Mit Caro und Jan werden wir sicher noch weiter in Kontakt bleiben und gell ihr Lieben: „Immer schön logger blyybe…!!!“ :-)

Am 11. August schliesslich durften wir endlich unseren Super Luxus Premium First Class Bus boarden und die Reise ging weiter nach Singapore! Und obwohl wir bereits zum dritten Mal in dieser Stadt waren, liess es unserer Begeisterung für die Stadt nichts anhaben!
Wir kamen nach einer genialen Busfahrt (inkl. Essen, Kaffee, Movies, Kuscheldecke und 140° Liege-Sitz) entspannt in Singapore an und trafen auch gleich im Finanzviertel (Raffles Link) in der Shallots Bar den Verwandten von Jérôme. Boris und seine Frau Tyng Tyng waren uns für die nächsten 5 Tage einfach unglaublich tolle Gastgeber und wir waren sehr sehr dankbar, dass wir die ganze Zeit über bei ihnen wohnen durften.

Bereits der erste Abend hatte es in sich: es flossen wieder einige Gläser an Bier und als dann auch der kleine Hunger kam, wurden wir bei Boris zu Hause mit einem Wurst-Käse Salat überrascht!!!
Wie geil ist das denn?!?! :-) Wir blieben noch bis 3 Uhr morgens auf der Terrasse sitzen, tauschten Bier gegen Wein und freuten uns über etwas Heimatgefühl…

Da Boris und Tyng Tyng natürlich arbeiten mussten, machten wir uns am ersten Tag alleine auf Erkundungstour – wobei zu erkunden gab es zunächst nichts für uns: wir schlenderten an der Orchard Road entlang und genossen die Aussicht bei Esplanade auf die Skyline und das berühmte Marina Bay Sands Hotel.
Wenn man mit Boris unterwegs ist, wird auch das kulinarische ganz gross geschrieben und so gingen wir am zweiten Abend mit den beiden koreanischen Hotpot Essen – im weitesten Sinne etwas ähnliches wie Fondue Chinoise. Es war einfach gigantisch. Dazu gab es noch einen Reiswein welcher geschmacksintensivierend wirkte… ;-)
Am dritten Tag erlebten wir aber mal was Neues: wir gingen im Singapore Zoo auf Night Safari.
Dies war eine unglaublich schöne uns spannende Führung durch den Zoo mitten in der Nacht. Man wurde in kleine Züglein verfrachtet und konnte jegliche Arten von wilden Tieren beim vorbei fahren beobachten. Das tolle war vor allem der Zoo an sich. Denn die ganzen Gehege waren nicht eingezäunt wie wir es oftmals kennen. Die einzige Trennung war effektiv ein Wassergraben oder Kuhgatter auf der Strasse. Man war den Tieren so extrem nah und dies machte es wirklich zu einem sehr schönen Erlebnis.
Auch am darauffolgenden Tag gab es für uns etwas Neues zu sehen: Gardens by the Bay.
Eine unfassbar riesige Garten-Anlage, in der man den ganzen Tag verbringen könnte. Wir besichtigten den Cloud Forest, den Flower Dome und Supertree Grove. Die ersteren könnte man als grosse Gewächshäuser beschreiben, welche von aussen wie zwei Muscheln aussehen. Und im Innern findet man sich im Dschungel, resp. in einem Garten wieder, wo Pflanzen, Bäume und Blumen aus aller Welt beherbergt sind. Supertree Grove sind skurrile Bauwerke (in der Nacht wunderschön beleuchtet), welche im Zentrum der gesamten Anlage als Bäume dargestellt werden. In Wirklichkeit sind es aber Baumverkleidungen, welche die eigentlichen Kraftwerke im Innern verstecken. Die Kraftwerke versorgen die beiden Gewächshäuser mit Energie, um die Pflanzen mit genügend Kühlung und Feuchtigkeit erhalten zu können. Eine toll umgesetzte Idee…
Für uns war es ein wunderbarer Ausflug und für richtige Pflanzenliebhaber wäre es wahrscheinlich der Himmel auf Erden… ;-)
Sehr spannend war auch die visuelle Sensibilisierung der Erderwärmung. Man konnte also in Gardens by the Bay einiges lernen und später die Gedanken über die Zukunft kreisen lassen…

Und somit war unser Aufenthalt in Singapore auch schon wieder zu Ende… Aber nicht ohne noch einmal in unserem, man könnte schon sagen, Stammlokal ein letztes typisches Steamboat zu essen!!! Ohhhh… war das wieder lecker… :-)
Und an dieser Stelle auch nochmals ein herzliches Dankeschön an Boris und Tyng Tyng!!! Eure Gastfreundschaft ist ausserordentlich und wir freuen uns schon, wenn wir euch in Basel in Empfang nehmen dürfen… ;-)


 

 

29. Juli, 2015 - Wir entdecken die andere Seite Malaysias

Von Ko Lipe aus setzten wir unser Abenteuer fort nach Hat Yai. Abgesehen einer unglaublichen Glanzstunde Isabelle’s gibt es hier nicht viel zu berichten. Es sollte lediglich der Ausgangspunkt für unsere Weiterreise nach Malaysia sein. Aber nun zurück zur Glanzstunde: leider hat uns die Kamera wieder mal einen Strich durch die Rechnung gemacht… Ein doofer Fleck wurde wieder bemerkbar, welcher leider nicht einfach von der Linse abgewischt werden kann! Denn das Problem befindet sich im Innenleben der Kamera… Und so machten wir uns in Hat Yai auf die Suche nach einem Fotogeschäft – es war ja klar, dass die uns nicht weiterhelfen konnten. Wir bräuchten doch eigentlich nur einen klitzekleinen Schraubenzieher und wir würden die Kamera selbst öffnen und mal nachschauen… :-) Denn auf Ko Lipe haben wir zum Glück noch eine Gebrauchsanweisung auf You Tube gefunden… ;-) (es ist wahrhaftig nichts mehr sicher vor dem Internet…) Aber woher bekommen wir denn nur einen so kleinen Schraubenzieher…?! Als wir gerade an einem Brillengeschäft vorbei kamen, hatte Isabelle eine Idee: wir fragten nach und voilà: die netten Damen im Optikergeschäft überliessen uns ihren einzigen Schraubenzieher und Isabelle hat die Kamera auf deren Theke mal auseinandergeschraubt… Wie ihr seht funktioniert sie wieder tadellos oder hat jemand einen Fleck entdeckt? Wir denken nicht… ;-)
Naja, selbst ist die Frau…!!! :-)

So, nun aber zurück zur Reise… Nach etwa 2 Stunden Minibus-Fahrt sind wir bereits an der Grenze zu Malaysia angekommen. Ca. 10 Minuten Später waren wir dann auch in Malaysia. Ausreisestempel, Einreisestempel, zwei Fingerabdrücke und die Sache war erledigt. Mit dem Taxi fuhren wir zur nächst grösseren Stadt, Kota Bahru, im Osten des Landes. Wir hatten ein sehr spannendes und interessantes Gespräch mit dem Taxi Fahrer. Wir kamen gerade noch während des Ramadans in Malaysia an und vor allem der Nordosten ist sehr muslimisch geprägt. Und so diskutierten wir über den Islam und er erklärte uns, was es mit dem Ramadan so auf sich hat. Es war ihm unglaublich wichtig, dass wir den Islam, resp. dessen Anhänger, nicht alle in denselben Topf werfen… Ihr wisst es selbst auch nur zu gut, dass wir wohl Stunden hätten darüber diskutieren können.
Wie wir auch erfuhren, gibt es nach dem Ramadan ein grosses Fest, welches offiziell 3 Tage dauert aber bis zu einer Woche zelebriert werden kann: Hari Raya – Das Ende des Ramadans. So weit so gut, aber leider haben dann auch alle Einheimischen Ferien und sind auf Achse!!! Und wir wollen auf die Perhentian Islands! Eine Unterkunft hatten wir bis dahin noch nicht gebucht… Na, das wird ja lustig werden! ;-)
Kota Bahru war auch nicht wirklich spannend, aber gegessen haben wir wie die Herrgötter: in einem lokalen Restaurant, welches erst um 22 Uhr öffnete, da nach Sonnenuntergang wieder gefuttert werden darf… ;-) Wir bestellten einfach mal und es war sehr lecker! Drei verschiedene Gerichte und vier Softgetränke kosteten uns nicht mal fünf Franken!!! Der Wahnsinn…

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich mit dem lokalen Bus nach Kuala Besut, dem Ausgangsort für die Perhentians. Aber kaum standen wir an der Bushaltestelle, versuchte auch schon ein Mann in roter Weste uns einen Minibus anzudrehen. Er machte uns einen guten Preis (knapp 8 Franken für beide) und wir nahmen der Bequemlichkeit halber das Angebot an. Jérôme hörte aber wieder einmal mehr auf sein Bauchgefühl und wir erfuhren bald, dass der Mensch uns so ziemlich abzocken wollte!
Schlussendich haben wir einen anderen Fahrer angehauen und die beiden bekamen sich dann noch ziemlich in die Haare…
In Kuala Besut angekommen, buchten wir auch gleich in einem Reisebüro die Unterkunft auf den Perhentians. Zwei Nächte im Cozy Chalet. Klingt doch ganz gut. Wir waren sehr froh, dass wir noch eine Bleibe gefunden haben!
Nach einer Nacht in einem kleinen, sehr beschaulichen Zimmer ohne Klimaanlage (Jérôme ist fast durchgedreht vor Hitze) aber mitsamt Riesenkakerlake, schipperten wir wieder einmal mehr per Speedboat auf die Insel über. (Der Fischreiher kam aber diesmal nicht aus seinem Nest…) ;-)

Der erste Eindruck war schlicht atemberaubend! Dieses kristallklare Wasser, so viele Fische überall und… ebenso viele Menschen überall…!!! Ach Herrje… Da ist Hari Raya ja voll im Gange…
Aber nun gut, wir werden schon ein schönes Plätzchen finden… ;-)
Unser Hotel befand sich auf der grösseren der beiden Inseln, Kuala Bezar, und die kleinen Chalets sind süss auf einem Hügel direkt am Dschungel eingebettet.
Der Strand war wirklich wunderschön, aber nichts desto trotz sind wir etwas erschrocken, wie verbaut die Insel doch war… Vielleicht erschien es uns auch nur so extrem wegen der vielen, vielen, wirklich sehr vielen Touristen… Aber trotzdem war es einfach paradiesisch.
Und so waren es auch die folgenden Tage… wir verbrachten die Zeit damit am Strand zu liegen, viel zu schnorcheln und zu relaxen – was will man mehr?! Wir haben auch zwei andere Strände besucht, den Turtle Bay und den Mira Beach – wobei unser Main Beach aber effektiv der Schönste war.
Nach zwei Tagen haben wir dann unsere Unterkunft gewechselt und drei weitere Nächte im Abdul Chalets gebucht… ;-) Wir bezogen ein kleines, aber sehr schönes Bungalow mit Terrasse, direkt am Strand. Dieser Beach-Abschnitt war auch um einiges ruhiger wie dort wo wir vorher gewohnt hatten. Keine Tausende Chinesen in roten und gelben Schwimmwesten, welche einem vor der Nase herum planschten – herrlich!!! :-)
Natürlich durfte auch das Tauchen für Jérôme nicht zu kurz kommen! Bei einem Ausflug konnte Isabelle als Schnorchlerin ebenfalls mit. Und dies war wohl einer der tollsten Momente bisher… An einer ruhigen Stelle, nahe an einigen Felsen, hatte sie ihren ganz privaten Schnorchel-Spot, wo man in Ruhe abertausende Fische bestaunen konnte – einfach genial!!!
Auch Jérôme war fasziniert von den Tauchgängen: eine Sicht bis zu 25 Metern und so viele Fische wohin das Auge reichte…
Sogar Haie und Schildkröten haben wir beim Schnorcheln beobachten können!!! Also, die Unterwasserwelt auf den Perhentian Islands ist wahrlich einen Trip wert!

Aber dann hiess es doch wieder abreisen und das nächste Ziel anpeilen: Penarik.
Das war ja mal wieder ein Abenteuer!!!
Von Kuala Besut aus wollten wir wieder einmal den Versuch starten mit dem lokalen Bus zu fahren… Bis dann wieder ein Taxi kam und wir dachten, ach komm, wir sind doch keine 20 mehr… ;-)
Und zum Glück haben wir uns für das Taxi entschieden, denn sonst wären wir wohl jetzt noch am umherirren… Der Taxifahrer war die Freundlichkeit in Person und war sehr hilfreich in Sachen Unterkunft suchen. Denn ganz widererwarten gab es in Penarik einfach… nichts!!! Er hat mit dem Besitzer des einzigen Hotels das wir gefunden haben telefoniert und nach knapp 30 Minuten ist dann auch eine ganze Bande aufgetaucht. So, das Zimmer war mal erledigt. Aber der eigentliche Grund in dieses verlassene Nest zu reisen, waren ja die Glühwürmchen!!! Ja, ihr habt richtig gelesen… Wir entdeckten in unserem sehr spärlichem Reiseführer, welcher wir in Kota Bahru erstanden hatten, einen Tipp. In Penarik sollte es unglaublich schöne Fire Fly Gebiete geben und das wollten wir uns nicht entgehen lassen, zumal es auch auf unserem weiteren Weg gen Süden lag.
Und so organisierten wir mit dem Hotelbesitzer mit Händen und Füssen eine Bootstour am selben Abend. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. Punkt 19.00 Uhr wurden wir von einem anderen Kollegen des Hoteltypen abgeholt und dieser transportierte uns zu einer kleinen Fischeranlegestelle. Wir kamen dann auch ins Gespräch mit zwei einheimischen Fischern und es wurde uns wieder einmal mehr bewusst, warum wir das Reisen so lieben…
Dann der grosse Augenblick: wir tuckerten kurz nach Abenddämmerung auf dem Fluss los und schon nach ein paar Minuten erblickten wir die ersten Glühwürmchen… Es war ein unglaubliches Schauspiel und je dunkler die Nacht wurde, desto mehr dieser schimmernden Kreaturen kamen zum Vorschein! Wir konnten einige sogar einfangen und unsere halb geöffneten Hände leuchteten in der Dunkelheit… es war einfach bezaubernd! Die Bäume und Sträucher entlang dem Flussufer erinnerten an Festtagsbeleuchtung und die Ruhe und das einmalige Naturschauspiel wird wohl ewig in unserer Erinnerung bleiben…

Gestärkt von diesem vorabendlichen tollen Erlebnis fuhren wir am nächsten Morgen weiter nach Merang, von wo aus wir unseren nächsten Inselaufenthalt buchen wollten.
Bereits vor der Mittagszeit kamen wir dann auch schon auf Redang, einer Insel etwa 50km südlich der Perhentians, an der Hauptanlegestelle an. Und wir mussten uns erst einmal wieder um eine Unterkunft bemühen. Nachdem wir zwei Optionen in Betracht gezogen hatten, checkten wir aber schliesslich bei der dritten und letzten Unterkunft ein, im Redang Bay Resort. Es hört sich wohl exklusiver an, als es effektiv war… Aber es diente dem Zweck und war ganz in Ordnung.
Der Hammer an der ganzen Geschichte war aber das ganze Package, dass man uns verkauft hatte. In allen Resorts wurden diese 3 Tages/2 Nächte inkl. Frühstück, Lunch, Dinner und Schnorchelausflug-Packages angeboten… Und wir bekamen auch ein detailliertes Itinerary: 07.00 Uhr Frühstück, 09.30 Uhr Schnorchelausflug, 12.00 Uhr Lunch Buffet, 14.30 Uhr Schnorchelausflug, 16.30 Uhr Tea Break und Achtung jetzt kommt’s: 17.00 bis 19.00 Uhr Leisure time!!!! Ja danke, dass wir auch noch ein wenig Freizeit für uns haben… :-) Ab 19.00 Uhr gab es dann wieder Abendessen und dann musste man glaube ich ins Bett…!!! :-) Wir haben uns kaputt gelacht!!! Aber vermutlich brauchen das die Asiaten einfach. Einen klaren Ablauf, wann wo was stattfindet und das Wissen, dass sie während ihres Aufenthaltes „versorgt“ sind…!!! :-) Herrlich…
Als wir dann am Nachmittag nach einer Taucherbrille und Schnorchel verlangt haben, war die Dame an der Rezeption ganz aus dem Häusschen, erstens, dass wir nicht auf den offiziellen Schnorchelausflug gehen und zweitens, dass wir keine Schwimmweste wollten - sie sind einfach süss die Asiaten… ;-)

Auf unsere eigene Gefahr hin noch weiter mit „bösen Blicken“ der Rezeptionistin ermahnt zu werden, nahmen wir aber an keinem der Schnorchelausflüge teil. Denn mit jeweils 50 mit Schwimmwesten bewaffneten Chinesen, Japanern und Malayen wollten wir uns echt nicht das Schnorcheln verderben lassen. Stattdessen gingen wir auf eigene Faust los und wurden wieder mit glasklarem Wasser, unzähligen Fischen, einem Babyhai direkt am Strand und einer friedlichen Ruhe belohnt. Jérôme buchte auch auf Redang wieder zwei Tauchgänge und stiess beinahe fast noch auf einen Wahlhai… Sie kamen leider eine Minute zu spät am Tauchspot an und Jérôme konnte nur noch einen Blick vom Boot aus auf den 4 Meter langen Hai erblicken – aber trotzdem, das ist doch mal was!!! Ausserdem erblickten sie noch eine ganze Delphin Schule, welche neben ihrem Boot herumtollten!
Also auch Redang können wir nur empfehlen – es war einfach sensationell… :-)

Doch langsam wurde uns das Inselleben ein wenig zu viel… man glaubt es kaum, ich weiss… aber uns fehlte das Abenteuer und die Action… Also, ab nach Kuala Lumpur! Das war der Plan.
Von Redang aus gelangten wir mit der Fähre nach Kuala Terengganu. Die Stadt bot einiges mehr als vorher Kota Bahru. So gab es beispielsweise auch einen McDonalds!!! Nach so vielen Tagen Reis und Nudeln war es einfach wieder mal eine willkommene Abwechslung… ;-)
Es gab sogar ein kleines Chinatown. Wobei man sagen muss, dass es nicht grösser als eine Strasse lang war ;-) Aber sehr schön, mit vielen Restaurants und Cafes. Das Restaurant „Golden Dragon“ hat uns dann besonders beeindruckt: wir haben ja schon oft chinesisch gegessen, aber das Essen, welches wir dort aufgetischt bekommen haben, war wirklich ein Gaumenschmaus!!!

Nach bereits einer Nacht in Terengganu ging es mit dem Langstrecken-Bus Richtung Malaysia’s Hauptstadt. Leider dauerte die Fahrt statt der angegebenen 6-7 Stunden volle 10 Stunden!!! Und glaubt es uns, diese 3 Stunden Unterschied machen es wirklich aus in diesem Bus!!!
Aber Hauptsache wir sind heil angekommen… ;-)
Nach dem Check-in im tollen The Federal Hotel, genossen wir ein feines Abendessen in der Jalan Alor – einer riesen Fressmeile! :-)
Doch für uns sollte noch lange keine Schlafenszeit sein… Wir haben uns auf der Fahrt nach Kuala Lumpur entschlossen, dass wir noch einen kleinen Abstecher machen werden. Denn in Malaysia haben wir für uns kein weiteres Reiseziel ausmachen können… Ja, und für diesen Abstecher benötigen wir noch ein Visum. So haben wir Ewigkeiten noch im Netz gestöbert und schlussendlich ein Online Visa on Arrival für Vietnam beantragt.
Aber damit nicht genug. Denn bald werden wir nach Indonesien reisen und wir wollen knapp zwei Monate dort bleiben. Als Schweizer Bürger erhält man an ein paar Flughäfen ein Visa on Arrival, welches für 30 Tage gültig ist, aber verlängern kann man dieses nicht. Kurzerhand haben wir die nötigen Formulare und Kopien unserer Pässe mit Hilfe der Rezeption zusammengestellt, so dass wir am nächsten Morgen (Montag) auf der Botschaft ein 60-Tage Visum beantragen können. Und um 03.00 Uhr morgens konnten wir uns dann endlich ins Bett kuscheln… ;-)
Bereits kurz nach 09.00 Uhr standen wir also am nächsten Morgen in der indonesischen Botschaft mit unserem Zettel in der Hand: Nummer 2037 – also nur etwa 20 Personen, die vor uns an der Reihe waren… ;-)
Endlich, unsere Nummer wurde aufgerufen und wir freuten uns schon bald unser Visum in Auftrag geben zu können. Denn es musste ja rechtzeitig fertig sein, damit wir mit unseren Pässen in zwei Tagen weiter nach Vietnam reisen können… ;-) Ein einziges Puzzleteil nicht am richtigen Platz und wir mussten alles neu organisieren… Am Schalter bekamen wir dann aber zu hören, dass ein 60-Tage Visa für Indonesien NICHT ausserhalb des Landes ausgestellt werden kann!!! Na toll… alles umsonst… Schlimmstenfalls fliegen wir dann einfach kurz nach Singapore und wieder zurück nach Indonesien um ein weiteres Visa on Arrival für 30 Tage zu erhalten. Was für eine Odyssee… :-)
Den Rest des Tages genossen wir im exklusiven Shoppingcenter „The Pavillion“ und am Pool unseres Hotels mit Aussicht auf die berühmten Petronas Tower.
Wir liessen fast nichts aus in Kuala Lumpur: Wir shoppten in der Souvenir- und Fakeartikel-Strasse „Petaling Street“, besuchten das dortige Chinatown, machten einen Sightseeing-Walk und bestaunten einmal mehr die wunderschönen Petronas Tower – wir können immer noch kaum genug von ihnen bekommen… ;-)

Und am 29. Juli war es dann auch bereits Zeit für unseren Abstecher nach Vietnam…
Mal schauen welche Abenteuer dort auf uns warten… ;-)

 

 
 
       
© A. Hobi 2010